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selbstverwirklichung

Menschvadder du hast großes vor..

Wir Männer sind viel beschäftigt und haben großes vor. Wir wollen die Welt verändern und gestalten und einfach unseren Fußabdruck hinterlassen. Egal wann und egal wo. Meine Fußabdrücke sind meistens nur kurz von Bedeutung – dies meistens nur dann, wenn meine Frau zuvor nass durchgewischt hat. Fußabdrücke auf dem Küchenboden mag die gar nicht.

Natürlich male ich mir hin und wieder aus, wie sehr ich als der nächste Bill Gates mit einer großen Erfindung die Welt veränder. Zudem möchte ich die Welt zum guten hin verändern. Ich möchte gerne alles das weitergeben, was ich bisher im Leben lernen konnte. Allerdings bin ich mir sicher, das egal welchen Umfang mein Beitrag hätte dies im Bezug auf das Erdalter keinerlei Bedeutung hätte.

Manchmal – wenn ich so richtig im Flow bin – beschleicht mich das Gefühl, dass mir meine nächsten nur im Weg rumstehen. Für den Moment zählt dann nur, dass ich noch einen kleinen Schritt weiter komme und eventuell einen wichtigen Punkt auf meiner endlosen, sehr wichtigen VIP To-Do Liste erledige. Die Wahrheit ist allerdings, das meine Motivation bei der Betrachtung außen vor ist und ich dies einfach ausblende. Vermutlich würde ich mich – wäre ich alleinstehend – verausgaben und früher oder später in Frage stellen, wofür ich mich so sehr engagiere und mich fragen was das ganze eigentlich soll.

Ich glaube auch, das die Schwelle um eine Entscheidung für oder gegen deine Familie zu treffen entsprechend niedrig ausfallen kann, wenn man die eigene Familie nicht allzu oft sieht. Ein negatives Beispiel ist hier der Beruf des Lkw Fahrers, der alle zwei Monate zu Hause zu Besuch ist. Ich würde eine starke Entfremdung bei so einem Lebensstil erwarten und die eigene Familie eher als Ballast empfinden. Die wichtigen Entscheidungen werden ohne mich gefällt und ich würde mich überflüssig fühlen – einzige Mission Familie finanziell absichern. Ein Vater, der die eigenen Kinder nur alle zwei Wochen am Wochenende sieht, nimmt aus meiner Sicht das Leben der Kinder ebenfalls nur als Zuschauer wahr und es bliebe hier nur der schleichende Rückzug, da die Möglichkeiten für eine aktive Teilnahme einfach kaum vorhanden sind. Das sind also alles Schwierigkeiten, denen ich gerne aus dem Weg gehe.

Es ist also alles eine Frage von der Perspektive, die ich einnehmen möchte. Im Zeitraffer sähe man auf jeden Fall, dass ich einiges in meinem Leben bewege – trotz des erforderlichen Kraft- und Zeitaufwandes, den so ein Arbeits- und Familienleben fordert. Auch wenn dieser Fortschritt im einzelnen manchmal nicht dem Umfang entspricht, den ich mir so vorgenommen habe oder wünsche. Weiterhin könnte ich auch einfach zur Kenntnis nehmen, dass das Leben zeitlich einfach stark begrenzt ist und ich auch gar nie alles das schaffen kann, was ich mir so vornehme. Denn jeder wichtiger Schritt bringt mich an eine neue Gabelung. Mir eröffnen sich also stets neue Möglichkeiten. Was du dir klar machen solltest ist, das dein Partner oder deine Kinder ohnehin andere Erwartungen an euer gemeinsames Familienleben haben und deinen Einsatz nicht so wertschätzen wie du es erwarten würdest.

Es ist sicherlich nicht alles schwarz oder weiß – ein Mann muss tun was ein Mann tun muss. Ich kann nur für mich sprechen und ich glaube, dass es ganz gut ist, das wir alle so verschieden sind. Das macht das Leben bunter und interessanter. Ich habe mich dafür entschieden, einen entspannteren Weg einzuschlagen. Ich würde vorschlagen, du machst dir einfach Gedanken darüber ob nicht einfach alles gut so ist wie es ist und ob du nicht bereits schon alles hast was du brauchst.

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