Allgemein ist ein jeder aufgefordert für andere stark zu sein. So steht es sinngemäß auch in der Bibel an der ein oder anderen Stelle. Mir ist kürzlich klar geworden, das wir Eltern zum Beispiel oft stark sein müssen für unsere Kinder. Damit diese mit den Herausforderungen wachsen können. Wachstum geschieht meist ohnehin nur dort, wo Menschen sich an ihrer Grenze bewegen und unseren Kindern geht es hier nicht anders. Damit sie wachsen können brauchen sie Ermutigung, Zuspruch und Halt.
Die Crux mit dem Stark sein ist die, das Stark sein in diesem Kontext rein gar nix zu tun hat mit Heldentum. Denn welche Mutter, welcher Vater hat jemals einen Orden verliehen bekommen für den Kampf im Alltag. Zum Beispiel für den Kampf gegen Widerstände oder aufkommende Gefühle wie Hass oder Verachtung, die der Nachwuchs ab einem gewissen Alter so hin und wieder ins Eltern gegenüber offen zum Ausdruck bringt. Hier möchte ich gerne allerdings auch ansetzen. Ein Teil des Ruhmes verdienst du dir dadurch, das nach einem langen und aufreibenden Arbeitstag deine Aufgabe nun darin besteht, deinen Sprösslingen zu erklären, wie sie zum Beispiel runter kommen. Nach einer langen Woche, nach einem langen Schultag. Kann ja der Nachwuchs nicht wissen, das ein paar ruhige Stunden hier wahre Wunder wirken. Und dies tust du immer und immer wieder.
Ist eine tolle Herausforderung, zu erlernen wie du diese Balance hinkriegen kannst. Ich lehne mich weit aus dem Fenster und behaupte, dass dies sogar ein Privileg ist. Denn viele Väter Generationen vor unserer hatten hierfür gar keine Gelegenheit, den Familien Manager heraushängen zu lassen. Da war die Arbeitswoche oft körperlich sehr belastend und Nachwuchs diente nur dazu, sicherzustellen das es irgendwie weiter geht.
Wir können es besser machen. Der Gedanke daran lässt mich jederzeit Hoffnung und Kraft schöpfen und nebenbei wachsen wir so alle gemeinsam mit einander und an einander. Die Dinge könnten so viel schlimmer sein und ich glaube, das ich mir irgendwann diese tolle Zeit zurück wünschen werde.