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Menschvadder, hab keine Angst vor den Sommerferien…

Tapfer, mutig, angstfrei? Wirklich? Dann erinnere dich einmal an das Gefühl im Bauch, wenn die langen Ferien vor der Tür stehen. Dieser Knoten, der sich da bildet – er ist dir bestimmt nicht fremd.

Die Gründe für dieses lähmende Gefühl können vielfältig sein. Vielleicht fehlt die Betreuung und ihr fragt euch, wie ihr die sechs Wochen abdecken sollt. Der Jahresurlaub reicht ohnehin kaum aus, um die Sommerferien vollständig zu überbrücken. Oder ihr spürt schlicht, dass eure Energiereserven nicht mehr vorhanden sind. Gerade Kinder im Kita- und Schulalter haben große Erwartungen, sie wollen erleben, spielen, Aufmerksamkeit – und haben wenig Verständnis dafür, dass Mama und Papa nach einem langen Arbeitstag einfach mal die Beine hochlegen möchten. Vielleicht mischt sich auch ein schlechtes Gewissen dazu: wenn die Kinder in der Betreuung sind, während draußen die ersehnte Ferienzeit beginnt, fühlt sich das manchmal einfach falsch an.

Die Wahrheit ist: Mit all diesen Herausforderungen umzugehen, ist alles andere als leicht. Gerade uns Männern fehlen dabei oft die Vorbilder. Und so ist die Versuchung groß, die Verantwortung an die Partnerin abzugeben. Aber das muss nicht sein – und es lohnt sich, eine andere Perspektive einzunehmen.

Ich habe für mich entdeckt, dass Ferienzeit durchaus etwas Schönes sein kann. Die Kinder werden entspannter, genießen ihre freie Zeit und sind auch gern einfach mal Zuhause. Und obwohl ich Homeoffice mit Kindern lange für unmöglich hielt, habe ich festgestellt: Mit ein wenig Organisation lässt sich zumindest ein Kind gut nebenher betreuen, ohne dass die Arbeit darunter zwingend leidet. So vergeht schon mal eine Woche, die gar nicht so schwer wie befürchtet ist.

Natürlich sieht es mit zwei Kindern anders aus. Doch auch hier gibt es Lösungen: mal übernimmt die Betreuung, mal Großeltern, mal ein Feriencamp oder Freunde. Abwechslung ist möglich – und verlängerte Wochenenden mit kleinen Ausflügen oder Übernachtungen außer Haus machen die Wartezeit bis zum großen Familienurlaub kürzer. Zwei bis drei Wochen gemeinsame Urlaubszeit sind schließlich realistisch und eine wertvolle Grundlage.

Am wichtigsten aber bleibt: gemeinsame Zeit mit den eigenen Kindern bewusst zu gestalten. Zeit, in der du deine Werte, deine Haltung und dein Interesse ungeschönt vermitteln kannst – nicht als Lektion, sondern im gemeinsamen Erleben. Dafür braucht es keine Perfektion, sondern Präsenz. Druck ist hier fehl am Platz, echtes Interesse zählt. Wer sonst, wenn nicht du, sollte deinen Kindern zeigen, was dir wirklich wichtig ist im Leben?

Darum: nehmt euch diese Zeit – und genießt sie.

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