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Menschvadder, Scham ist eine Fessel…

Wir alle sind einzigartig, auf unsere eigene Art und Weise. Und das ist gut so. Auch unsere Kinder tragen diese Eigenheiten in sich – manchmal ähnlich wie wir, manchmal völlig anders.

Es kann sein, dass dich deine Familiensituation überfordert. Vielleicht ist dein Kind so fordernd, dass du dich dem kaum gewachsen fühlst. Vielleicht lehnt es vieles ab, was dir am Herzen liegt, oder es sieht es kritisch. Vielleicht ist es auch eine chronische Krankheit, die so viel Raum einnimmt, dass kaum Zeit zum Durchatmen bleibt.

In solchen Momenten ist eines besonders wichtig: offen über die eigenen Umstände zu sprechen. Vertraue dich jemandem an – einer Person deiner Wahl. Direkt, ehrlich, ohne Hemmungen und vor allem ohne Scham. Heimlichkeiten sind nie ein guter Weg, mit schwierigen Situationen umzugehen. Im Gegenteil: Verheimlichen aus Angst vor Kritik oder Ablehnung macht die Last nur größer und kann das Problem noch verschärfen. Außerdem leben wir unseren Kindern mit jedem Verhalten etwas vor. Wenn sie erleben, dass Schwierigkeiten verschwiegen werden, kann das Schuldgefühle verstärken und eine ohnehin belastende Situation zusätzlich verschärfen.

Einen einfachen Weg im Umgang mit Schwierigkeiten im Familienalltag gibt es nicht – und hat es wohl auch nie gegeben. Höhen und Tiefen gehören dazu, seit jeher. Besonders einschneidend sind die Umbrüche: Veränderungen, auf die wir nicht vorbereitet sind und mit denen wir als Familie ringen müssen. Aber nüchtern betrachtet geht es uns allen irgendwann so. Familienleben ist nur ein weiteres Feld, in dem sich unsere Vorstellungen von einem guten Leben zeigen.

Mein Wunsch ist, dass Familie dabei nicht zu einem abgeschlossenen Ort wird, der von der Welt abgeschottet ist. Familie darf Rückzugsort sein, aber niemals ein Ort, an dem man einsam bleibt.

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