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Menschvadder, sag einfach mal was nettes…

Um deinen Standpunkt zu vertreten und diesen deutlich zu machen gegenüber deinem Kind erfordert hin und wieder eine gewisse Gelassenheit. Denn sind die Fronten zum Beispiel einmal verhärtet, dann ist es gar nicht so einfach das was du zu sagen hast so zu formulieren, dass dies auch ankommt und dein Kind dich versteht. Dennoch bin ich mir sicher, dass es tausende Sachen gibt, die dein Kind gut macht.

Mit geht es tierisch auf die Nerven, wenn mein Kind ungefragt meine Sachen nimmt und/oder diese verschlampt. Und wir haben Zuhause einen großen Schwund an allen möglichen Sachen. Das sind Rasierapparate, Hygieneartikel und Werkzeuge, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Und trotz aller Bemühungen überwiegen bei Entscheidungen oft der Spaß oder die Spielidee und Dinge verschwinden. Hmmm. Und dies ist nur ein kleiner Teil unseres gemeinsamen Familienlebens, der bei mir zu viel Frust führt.

Ich kann mein Kind loben und gleichzeitig dieses Lob zurück nehmen indem ich zehn weitere Dinge in einem Atemzug nenne, die nicht so gut laufen. Das Ergebnis ist dann aber wohl eher ernüchternd. Manchmal braucht es vielleicht sogar einen Enabler, jemanden neutrales um überhaupt ins Gespräch zu kommen. Und wenn es dann soweit ist, dann ist es wichtig dir zu überlegen, was für eine Message du transportieren möchtest.

Ich möchte kein Dankeschön dafür, das ich meinem Kind einen Kinobesuch organisiere, aber erwarte eine gewisse Wertschätzung. Und diese besteht für mich aus gemeinsamen Respekt einander gegenüber. Ich möchte vermitteln, das ich mein Kind liebe, auch wenn ich ihm nicht alles abnehmen kann und so angenehm wie möglich mache und es stets die eigenen Socken oder das Besteck zum Essen selbst holen muss. Ja, es gibt Kinder die an solchen Gefälligkeiten die elterliche Liebe fest machen.

Der Kern der Nachricht sollte stets sein, dass dein Kind von dir geliebt wird, so wie es ist. Dies sollte zumindest mitschwingen, wenn du vielleicht zwei oder drei konkrete Punkte so ausformuliert hast, dass diese altersgerecht und verständlich sind für dein Kind, die du dann eben vortragen möchtest. Sehr wahrscheinlich hat dein Kind dir sogar auch etwas zu sagen. Vielleicht ist die weiter oben genannte Gelassenheit das größte Geschenk, das mir mein Kind gemacht hat. Ich fühle mich herausgefordert, schätze ich.

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Menschvadder, und es gelingt doch…

Wenn ich sagen würde, der Familienalltag ist ein Selbstläufer und gelingt ohne große Mühen, dann wäre das eine glatte Lüge.

Hier steht die bestellte Pizza bereit, die den fest sitzenden Alltagsstress bei den Kids etwas lösen soll – zur Feier vom Halbjahreszeugnis. Mir scheint es so etwas leichter zu fallen, die Stimmung in einer bestimmte Richtung zu lenken indem ich einfach ein Zuckerle anbiete, doch es gelingt mir heute leider nur mäßig. Ich nehme die letzten Tage vermehrt wahr, dass die Kids langsam ausgepowert sind und mir geht’s ähnlich.

Ich merke – heute ist wieder so ein Tag, an dem vieles zusammenkommt und gefühlt stehe ich emotional im Aus. Dabei steht’s gar nicht so schlecht um unser Familienleben daheim. Wir sind im Gespräch mit den Kids und auf dem laufenden. Und auch wenn’s unglaublich anstrengend ist, eine Situation nach der anderen zu klären – egal ob Schule, Krankheiten, Betreuungsfragen und die Verantwortung für das eigene Wohlbefinden, die Partnerschaft und die Menschen um uns herum – es läuft doch. Das ist entscheidend finde ich.

Es gibt sie immer – die Höhen und die Tiefen. Und diese Aufs und Abs hinterlassen Spuren. Doch solange es in Grunde keine lebensbedrohlichen und existenziellen Probleme gibt, ist alles andere irgendwie lösbar. Mal bin ich geduldig, mal ungeduldig und streng. Mal bin ich motiviert und mal gehe ich an die Decke. Alles das sind Facetten und Farben des Alltags bei uns Zuhause. Und es ist okay, denn am nächsten Morgen geht’s wieder weiter. Es geht immer irgendwie weiter. Emotionen lassen sich eben nicht immer steuern, das eigene Verhalten schon.

Geplant ist über das Wochenende wegzufahren. Diesmal bleibt der große jedoch bei der Oma und wir fahren nur zu dritt an einen See. Ich freue mich auf eine schöne, gemeinsame Zeit. Zeit zum verschnaufen und durchatmen, denn zwei Wochen müssen wir noch durchhalten bis zu den nächsten Ferien.

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Menschvadder, hier riecht’s gut….

Wer verbindet nicht Kindheitserinnerungen mit süßem Duft eines Gebäcks. Der Besuch von meinem Elternhaus weckt ebenso diese, wenn frisch gekocht wird.

Bei uns Zuhause ist das Kochen Männersache. Klingt nach mehr als es wirklich ist, denn in der Regel essen Kinder unter der Woche auswärts und ich versorge hin und wieder meine Frau. Mal aus der Kantine, denn unser Koch kocht immer so viel, das ich auch immer mal was mit heim nehmen kann. Mal koche ich spontan was. Meiner Meinung nach gehört ein warmes Essen zum Tag, wie die Nacht auch. Oft ist aber die Taktung unter der Woche so, das meine Frau gar nicht immer an ihr eigenes Mittagessen denkt. Morgens Kinder richten, sich richten. Direkt nach der Arbeit heim, gegebenfalls anfallende Pflichten erledigen, den kleinen bei den Hausaufgaben unterstützen, und, und, und. Ich kann sie also hier unterstützen.

Jetzt könnte man meinen, der Beitrag endet hier. Doch wenn man diesen Pfad einfach mal weiter geht und überlegt, wie viel hier an Lebensqualität drin steckt, dann ist das einerseits schon was tolles. Denn beim Essen hört mein Engagement nicht auf. Das Stichwort hier ist Carearbeit in familiären Sinne, das Teilen von Aufgaben, Entlastung und faire Aufteilung vom Mental-Load.

Daher gibt’s hier auch sehr viele unangenehme Situationen die sich auftun, die mir im Bezug auf unser Familienleben durch die intensivere Teilhabe an diesem einfallen.Mir kommt der Alltag bei uns Zuhause oft vor wie ein Marathon oder eben ein Staffellauf. Da wären auch endlose Diskussionen und alltägliche Graben und Machtkämpfe mit den Kindern zum Beispiel. Den Kindern etwas beizubringen und ihren Alltag zu strukturieren ist gar nicht so einfach. Es bedarf einiges an Aufopferung , Verzicht und sich ausprobieren. Hinzu kommen dann zum Schluss viele schlaflose Nächte, Sorgen, Krankheiten und Kummer.Du gehst tausende Irrwege und es ist einem auch nicht gleichgültig, wie es den Kindern geht.

Für deinen Einsatz gibt’s oft nicht mal ein direktes Dankeschön. Für diese Leistung darfst du dir Vadder aber auf die Schulter klopfen. Viel interessanter ist jedoch die Erkenntnis, das du alles das verpasst hättest ,wenn du nicht aktiv am Familienleben teilnehmen würdest. Denn wenn du deinen Kindern beim aufwachsen zusehen kannst und eure Verbindung wächst, dann ist das schon was schönes. Es ist also die Verbundenheit. Sie sind ein Teil von dir.

Auch wichtig ist, das dein Partner alles das anderenfalls alleine aushalten und managen müsste. Der Klassiker: Mann macht Karriere und leistet in der Geschäftswelt unglaubliches und das Familienleben kommt zu kurz. Man könnte diese Konstellation auch nach einem bekannten Buchtitel wie folgt benennen: beruflich Profi, privat Amateur. Ich bin sehr glücklich darüber, dass es die heutige Arbeitswelt zum Beispiel durch verschiedene Arbeitszeitmodelle erlaubt, doch irgendwie beides unter einen Hut zu bringen.

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Menschvadder, du bist der Fels in der Brandung….

Allgemein ist ein jeder aufgefordert für andere stark zu sein. So steht es sinngemäß auch in der Bibel an der ein oder anderen Stelle. Mir ist kürzlich klar geworden, das wir Eltern zum Beispiel oft stark sein müssen für unsere Kinder. Damit diese mit den Herausforderungen wachsen können. Wachstum geschieht meist ohnehin nur dort, wo Menschen sich an ihrer Grenze bewegen und unseren Kindern geht es hier nicht anders. Damit sie wachsen können brauchen sie Ermutigung, Zuspruch und Halt.

Die Crux mit dem Stark sein ist die, das Stark sein in diesem Kontext rein gar nix zu tun hat mit Heldentum. Denn welche Mutter, welcher Vater hat jemals einen Orden verliehen bekommen für den Kampf im Alltag. Zum Beispiel für den Kampf gegen Widerstände oder aufkommende Gefühle wie Hass oder Verachtung, die der Nachwuchs ab einem gewissen Alter so hin und wieder ins Eltern gegenüber offen zum Ausdruck bringt. Hier möchte ich gerne allerdings auch ansetzen. Ein Teil des Ruhmes verdienst du dir dadurch, das nach einem langen und aufreibenden Arbeitstag deine Aufgabe nun darin besteht, deinen Sprösslingen zu erklären, wie sie zum Beispiel runter kommen. Nach einer langen Woche, nach einem langen Schultag. Kann ja der Nachwuchs nicht wissen, das ein paar ruhige Stunden hier wahre Wunder wirken. Und dies tust du immer und immer wieder.

Ist eine tolle Herausforderung, zu erlernen wie du diese Balance hinkriegen kannst. Ich lehne mich weit aus dem Fenster und behaupte, dass dies sogar ein Privileg ist. Denn viele Väter Generationen vor unserer hatten hierfür gar keine Gelegenheit, den Familien Manager heraushängen zu lassen. Da war die Arbeitswoche oft körperlich sehr belastend und Nachwuchs diente nur dazu, sicherzustellen das es irgendwie weiter geht.

Wir können es besser machen. Der Gedanke daran lässt mich jederzeit Hoffnung und Kraft schöpfen und nebenbei wachsen wir so alle gemeinsam mit einander und an einander. Die Dinge könnten so viel schlimmer sein und ich glaube, das ich mir irgendwann diese tolle Zeit zurück wünschen werde.

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Menschvadder, der Haussegen…

Manchmal staune ich wirklich, wie oft sich Vorkommnisse stauen können. Manchmal staune ich, wie oft sich die Enttäuschung eingestellt hat, wenn der Nachwuchs einfach mal wieder spinnt. Das können Beleidigungen oder handfeste Streitereien sein, das kann das (schlechte) Benehmen oder allgemein die herablassende Art zu anderen Menschen sein, das können einfachste Handlungen sein, die nicht(nie?) verinnerlicht werden, wie etwa Hygiene und Ordnung. Und irgendwie gibt’s einfach so Kandidaten die von einem Mist in den anderen stampfen und das nicht mal merken. Das sind die sogenannten, schwarzen Schafe.

Oft stapeln sich eben jene Dinge und setzen an, wie etwa Schlacke, die man irgendwann kaum wieder los wird und die schlichtweg wie ein Demoklates Schwert über dem Haussegen hängen. Dies schlägt sich auch oft auf meine eigene Stimmung nieder und die Lage erscheint aussichtslos. Da fragt man sich, ob das je wieder besser wird.

Viel hängt auch davon ab, wie wir daheim damit dann umgehen. Mit fällt es schwer jedenfalls solche Tiefs mir nicht anmerken zu lassen, meine Stimmung verfinstert sich mit jedem Tag, jeder Stunde zunehmend. Und irgendwann komme ich dann an den Punkt, an dem ich innerlich kurz vor einer Supernova bin. Ich weigere mich dann, weiterhin so zu tun, als ob alles super toll ist. Im Gegenteil, dann werde ich laut, herrisch, fies und nachtragend. Das blöde ist, dieses Stimmungstief loswerden ist einfach nicht so leicht. Wenn denn der Haussegen einmal schief hängt und die Stimmung in Keller ist, braucht es oft große Anstrengungen, um dies wieder hinzukriegen. Oft habe ich gedacht, dass das an mir liegt und an meinen Launen oder ähnliches. Tatsächlich scheint aber manch eine kindliche Entwicklungsphase mich einfach hin und wieder herauszufordern und dass dies einfach normal ist und ob der Natur der Sache liegt.

Ich habe mir ernsthaft Gedanken darüber gemacht und Stelle fest, ohne auf irgendeine besondere Situation jetzt einzugehen, das ich oft instinktiv die verschiedenen Situationen ganz gut erfassen konnte, wenn ich diese reflektierte. Oft weiß ich einfach, was das Kind dann braucht und es ist gut, da auch auf meinen Instinkt zu vertrauen. Das liegt daran, das ich im Alltag präsent bin und weiß was meine Kinder so umtreibt. So konnten meine Frau und ich bisher den ganz großen Supergau vermeiden. Zudem kann ich immer und zu jeder Zeit auch einfach mal was spaßiges machen, statt zu streiten. Neuerdings haben Julian und ich diese eine gemeinsame Sache, den Modellflug für uns entdeckt. Es ist etwas, was uns beiden anscheinend Spaß macht und uns verbindet.

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Menschvadder, einfach mal auflaufen lassen…

Es ist gar nicht so einfach, manchmal die eigenen Kinder auflaufen zu lassen. Es ist im Grunde genommen die Absicht, jemanden über die eigenen Füße stolpern zu lassen, verbunden jedoch mit der Hoffnung, dass dieser jemand etwas daraus lernen kann.

Ich habe mich zu sehr der Illusion hingegeben, das es durchaus möglich ist den eigenen Kindern plausibel zu erklären, wenn etwas schädlich oder für sie gänzlich ungeeignet ist. Und ich habe mich sehr zuversichtlich gezeigt, wenn dann das erwartete Ergebnis nicht sofort eingetreten ist. Die Reaktion einfach noch mehr darüber zu reden führte aber ganz einfach nicht oder nur selten zum erwünschten Erfolg.

Es ist mindestens ebenso schwierig, die Situation einfach laufen zu lassen, wenn halt mal etwas schief geht und nicht sofort einzugreifen. Hier bei uns Zuhause ist dann einfach dicke Luft, weil die Sprösslinge direkte Einmischung oder hartes durchgreifen einfach nicht akzeptieren wollen. Es führt auch zu viel Frust auf beiden Seiten, denn die daraus entstehenden Konflikte betreffen oft unser Familienleben und beeinflussen die Stimmung Zuhause ungemein.

Mit fällt es durchaus schwer, mich manchmal zu beherrschen, wenn zum tausendtsten Mal Abmachungen gebrochen werden. Dreistigkeit und Lügen tragen dann ihr übriges dazu bei. Unser Julian ist jemand, der sehr starken Wert auf Selbstbestimmung legt und Einschränkungen von außen nicht akzeptieren will. Jegliche Versuche, Abmachungen zu treffen stoßen auf großen Widerstand und werden in der Regel nur dann berücksichtigt, wenn er direkten Profit aus der Situation schlagen kann. Ansonsten demonstriert er sehr gerne die erlebte Ungerechtigkeit mit diversen Provokationen und das nicht zu knapp. Zudem haben wir mit ihm jede erdenkliche Situation schon durchgemacht und auf die Dauer zehrt dies an meinen Reserven und an den Reserven meiner Frau ebenso. Das geht manchmal so weit, das wir beide restlos am Ende und der Verzweiflung nahe sind.

Ich glaube, das mit der Zeit sich die gemeinsame Kommunikationsbasis weiter entwickelt, wenn auch hin und wieder nicht so schnell wie erhofft. Hierfür sind aus meiner Sicht jedoch ausschließlich die Erziehungspersonen zuständig. Und dazu gehört ebenso, das Aushalten von schwierigen Situationen. Von Situationen, die uns allen viel Arbeit, Aufwand und Ärger ersparen würden, würde der Nachwuchs einfach bestimmte Gegebenheiten akzeptieren. Die Einsicht beim Nachwuchs stellt sich im übrigen nicht selten beim ersten Mal ein, wenn’s halt mal kracht. Ich habe festgestellt, das es hin und wieder auch auf die Situation ankommt, wo und wann dann das Geschehene besprochen wird und ein günstiger Zeitpunkt in gemütlicher Umgebung eher dazu führt, dass das Gesagte auch ankommt.

Auch muss im Übrigen grundsätzlich ein Interesse an dem Alltag deines Kindes bestehen, sodass man die verschiedenen Gemütszustände und Gefühlslagen einschätzen kann. Diese schlagen bei unserem großen zum Beispiel regelmäßig durch wohingegen der Kleine sehr viel konstanter ist in seinem Tun und gelegentliche Spitzen problemlos wegstecken kann. Es kommt nicht selten vor, das am Vormittag oder Nachmittag eine große Gewitterwolke über unserem Haus hängt und starke Spannungen erntestehen, die zu großem Streit führen. Und am Abend finden wir dann doch wieder bewusst zurück einem gemeinsamen Essen und gemeinsamen Aktivitäten. Mir hat es im übrigen immer geholfen, wenn gemeinsame Unternehmungen und Hobbies für mich gleichzeitig auch entsprechend entspannend waren und ich nicht noch gegen einenn inneren Widerstand ankämpfen musste. Meine Jungs haben immer gespürt, wenn ich etwas mit Hingabe machte. Und ich habe versucht diese Gemeinsamkeiten so gut es ging unabhängig von der Stimmung Zuhause zu weiter zu entwickeln und nie als Druckmittel oder Mittel zur Bestrafung einzusetzen, wenn etwas anderes nicht so gut lief.

Vielleicht müssen wir uns einfach damit abfinden, nicht immer Einfluss und Einsicht zu haben in das, was unser Nachwuchs so erlebt. Dies ist für mich bisher die schwierigste Lektion gewesen.

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Menschvadder, manchmal läuft’s nicht nach Plan…

Manchmal läuft’s nicht nach Plan. Definitiv kostet es Kraft, zu planen, vorzubereiten, für gute Stimmung zu sorgen und selbst im Takt zu bleiben. Egal ob Geburtstage, Wochenenden oder Urlaube. So ist das halt.

Interessant finde ich es, wie oft wir alle bei uns Zuhause in Mustern feststecken. Festgefahren ist die Situation nie, aber Manöver dennoch unglaublich schwierig – eben gefühlt wie Tanker auf hoher See. Eigentlich ist jeder in seiner eigenen Welt unterwegs und die ist stets in Bewegung.

Da meckert immer die gleiche Person von vorne herein, was jeden Zug zu einem Kraftakt macht. Meine Frau und ich wechseln uns aber auch gerne ab mit dem motzen im Alltag. Leider scheitern so aber die Hälfte der Pläne schon daran und es ist keinem ein Vorwurf zu machen. Heute sie, morgen ich, übermorgen jemand anderes. So einfach ist das. Frustrierend wird das ganze dann, wenn sich diese Fehlschläge häufen. Ich habe zwar nie mitgezählt, würde aber auf jedes zweite Mal tippen.

Zusammengefasst ist also auf einer Seite dieser ganze Aufwand, denn ihr wollt eure Familie ja sicherlich auch zusammenhalten. Schließlich habt ihr ja auch erkannt, das die Grundstimmung bei euch Zuhause in gewissen Zügen aktiv gestaltet werden kann. Auf der anderen Seite aber ist der Einfluss auf das Geschehen nicht immer in eurer Hand.

Positiv ist an der ganzen Sache, das die Arbeit nie umsonst ist. Auch wenn die Effekte nicht unmittelbar spürbar sind. Um im Gespräch zu bleiben sind nun mal gewisse Anstrengungen erforderlich. Es ist eine Teamleistung und sei dir und deinem Partner dankbar, ja belohnt euch hin und wieder sogar für eure Anstrengungen. Sei auch für dich ein bester Freund, denn manchmal scheitert es und du hast dir einfach nix vorzuwerfen.

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Menschvadder, ist das Diebstahl?

Die Grenzen sollten meiner Auffassung nach in deiner Familie nicht unbedingt immer dehnbar sein und klar kommuniziert werden. Insbesondere Übertretungen deiner persönlichen Grenzen sollten von dir klar kommuniziert werden. Die gute Nachricht ist, das mit der Zeit die Familienmitglieder sich einander annähern und lernen die gegenseitigen, persönlichen Grenzen zu respektieren. Zumindestens sollte das so sein. Soweit so gut.

Leider ist es in der Realität oft bei mir so gewesen, das ich einiges an Zeit gebraucht habe, bis ich gelernt habe meine Grenzen meinem Kind gegenüber in einer persönlichen Sprache zu formulieren(Ich möchte nicht, weil… Ich ärgere mich, weil…, Das macht mich wütend, weil….). Damit war es dann aber nicht getan. Hinzu kam dann erschwerend, das die Art und Weise, wie ich diese kommuniziert habe auch einen großen Einfluss hatte auf die Message, die tatsächlich ankam. Meine Erwartungshaltung hatte sich immer aus den eigenen Erfahrungen abgeleitet, sodass aus meiner Sicht doch vieles logisch und nachvollziehbar sein musste, was verlangt wurde und das Kind schon wissen müsste was richtig und was falsch ist. Dies war jedoch nicht immer auch automatisch die Sicht, die mein Kind auf die Dinge hatte. Bestimmte Dinge und seien sie noch so trivial mussten wiederholt eingeübt werden. Bis zum Durchbruch brauchte es oft Kreativität und Geduld und oft war vieles nach einer unbestimmten Zeit wieder vergessen.

Ein Beispiel: Aus der Sicht von meinem großen war es irgendwann selbstverständlich, das Geld aus meinem Geldbeutel auch sein Geld ist. Widerspruch wurde beim Einkaufen nicht geduldet und wenn der Geldbeutel offen herum lag, konnte es durchaus vorkommen, das dieser sich auch mal selbst bedient hat. Mit vier Jahren noch ganz witzig, mit elf hatte das allerdings dann ein gewisses Potenzial. Die Enttäuschung, die sich dann bei mir eingestellt hat, war irgendwann kaum mehr erträglich. Nach mehreren Vorkommnissen dieser Art, habe ich durchaus auch Konsequenzen ausgesprochen, die über Wochen andauerten. Entscheidend jedoch war es, auch die Bedürfnisse von ihm in Blick zu behalten. Genügend Freiheiten zu geben, ohne zu viel zu verwöhnen oder zu selbstverständlich alles an den Allerwertesten zu tragen. Zu Beginn war es der Pfand mit dem Pfandgeld, später einzelne Tätigkeiten im Haushalt die honoriert und entsprechend vergütet wurden. Spülmaschine oder Altpapier kamen auch hinzu. Da diese Aufgaben mit einer ziemlichen Regelmäßigkeit anfallen, konnte er sich einiges dazu verdienen. Erst diese Kombination aus Konsequenzen und Fürsorge hat dazu beigetragen, das sichb beim großen die Einsicht eingestellt hat, das zunächst irgendwas falsch lief.

Besonders herausfordernd empfand ich die Menge an Dingen und Vorkommnissen, die sich über die Zeit aufbauen konnten und eben Frust, den es galt immer wieder abzubauen. Diese Gnade ist im übrigen etwas, worauf jeder einzelne von uns immer wieder angewiesen ist. Aus meiner Sicht ist das die Art von Führung oder eben das was ich darunter verstehe und das was jedes Kind braucht. Zum Schluss hin möchte ich aber nochmal betonen, dass es entscheidend ist, auf die unendliche Liebe zu deinem Kind zu vertrauen. Aus diesem Vertrauen heraus lässt sich jede noch so miese Situation überwinden und euch können weder mangelnde Körperhygiene, noch stinkende Socken oder eben etwas Kleingeld, das abhanden kommt was anhaben. Sei gnädig.

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Menschvadder, nimm dir mal eine Auszeit im Alltag…

Ich spiele hier nicht darauf an, dass du eine Auszeit vom Alltag brauchst. Nein, das meine ich nicht. Gelinde gesagt, kann zuviel Auszeit vom Alltag bei mir zum Beispiel den Drang auszubrechen nur noch verstärken. Nein, ich meine eher die Einfach-So-Eine-Deine-Halbe-Stunde.

Ich meine diese eine halbe Stunde, in der du nix musst und nix machst. Nicht erst am Abend, nein – fahre einfach mal runter. Gib einfach mal den Ball ab. Vorzugsweise am besten dann, wenn du – so wie ich öfters mal – der Meinung bist, alles selbst regeln zu müssen.

Nicht weil es dir gut tut. Das tut es sicherlich auch. Aber vielleicht deswegen, um einfach mal etwas Abstand zu gewinnen. Eine Predigt, die ich kürzlich angehört habe, handelt von Geduld. Hier spricht der Pastor davon, wie sehr wir entfremdet sind und so gar nicht mehr eins mit der Natur. Er beschreibt Wachstumsprozesse von Pflanzen und Ökösystemen in der Natur und erzählt auch von Evolution. Und er betont und unterstreicht hierbei, das alles seine Zeit brauche und dies einfach nur natürlich sei. Nun so ist es auch in der Erziehung.

Wenn ich es brauche, dann bin ich einfach mal für eine halbe Stunde nicht ansprechbar für mein(e) Kind(er), sage das auch so und betone hierbei, dass das nix mit ihnen zu tun habe. Und hin und wieder lösen sich dann einfach die eher kleineren Konflikte in unserem Alltag von selbst auf und das Stimmungsbarometer zeigt dies auch deutlich an. Geduld, Gedult.

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Menschvadder, ärger dich nicht…

Eine Beziehung zwischen dir und deinem Kind kann auch aus den Fugen geraten. Die Beziehung an sich ist vorbelastet, was auch in der Natur der Sache liegt. Die Fremdbestimmung, die Machtausübung über das Kind und das einseitige Machtgefälle tragen ihr übriges dazu bei.

Kinder sind nicht dumm, im Gegenteil. Ihnen fehlt lediglich die Lebenserfahrung. Was also tun, wenn es soweit ist? Ich vermute, dich hat man auch ins kalte Wasser geschmissen, die wenigsten von uns Vätern blicken zurück auf eine einschlägige Ausbildung und haben in Sachen Kindererziehung kaum entsprechende, pädagogische oder etwa methodische Kompetenzen vorzuweisen.

Ich denke, dass der grosse Knall nicht das Ende der Welt ist und das entsprechende Temperament die Stimmung bei euch Zuhause noch zusätzlich anheizen kann. Wie schon an anderer Stelle geschrieben, selten jemand ist 24/7 ausschließlich mit Kindererziehung beschäftigt und hat unendliche Energiereserven.

Ich denke auch, das gerade dann wenn sich eine beliebige Situation in Alltag zuspitzt, es nicht unweigerlich immer dazu führen muss, dass du rot siehst. Kinder ziehen hier alle Register, soviel hab ich schon gelernt. Aber Situationen, in denen dein Kind wütend und sauer ist, kannst du sehr wohl souverän meistern. Jeder Anfall findet ein Ende früher oder später. Doch welchen Unterschied macht es, wenn du nicht mit einsteigst? Es kommt zu deutlich weniger seelischen Verletzungen, seien es auch nur Worte oder deine ruppige oder verletzende Art. Du bist dann die Konstante und das überlässt dem Kind in dem Fall die Möglichkeit, die eigenen Gefühle kennenzulernen und zu erlernen, wie diese beherrscht werden können. Je nach Alter kann hier jedoch deine Unterstützung erforderlich sein, bei dreijährigen Kindern wird mehr benötigt wie bei elfjährigen.

Eine letzte Erkenntnis ist hier wichtig: niemals ist das vorgetragene persönlich zu nehmen, ganz gleich wie sehr dich das Kind in dem Moment auch hasst und dir dies auch zeigt. Welche wüsten Beschimpfungen musste ich mir schon anhören.