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Menschvadder, die Routine ruft…

Die Sommerferien sind vorüber. Sechs Wochen voller Unterhaltung, Freude und Abwechslung liegen hinter mir. Ich fühle mich gestärkt und starte mit frischer Energie in die nächste Etappe – zurück in den Familienalltag.
Doch mir ist bewusst, dass diese Kraft nicht dauerhaft anhalten wird. Mit der Zeit wird sie sich langsam erschöpfen, bis schließlich wieder nur die Routine bleibt – das reine Funktionieren, das Überleben.

Ein Gedanke beschäftigt mich: Ist es nicht an der Zeit, wieder etwas Neues zu wagen? Ich ertappe mich dabei, nach freien Stellen in meinem Kalender zu suchen. Mein Interesse an Teamsport und regelmäßigem Training flammt gerade wieder auf. Gleichzeitig weiß ich, dass es auch die Abende geben wird, an denen ich froh bin, einfach zur Ruhe zu kommen und Kraft zu sammeln. Noch mehr Gelegenheiten, mich völlig auszupowern, brauche ich vielleicht gar nicht.

Wenn ich weiter darüber nachdenke, merke ich, dass ich im Moment wohl an meine Grenzen stoße. Eigentlich bin ich mit meinem Leben zufrieden – und doch stört es mich, dass ich mich zurücknehmen muss. Ich habe es geschafft, echte Gemeinschaft mit Menschen in meinem Umfeld aufzubauen, und das hat für mich eine hohe Priorität und fordert mich. Auch in meinem Job bin ich zufrieden, dort zählt ebenfalls die Teamleistung sehr viel. Würde ich also etwas Neues integrieren wollen, müsste ich zwangsläufig auf etwas anderes verzichten. Aber genau das will ich eigentlich nicht.

Ich spüre, wie schwer es mir fällt, meine eigenen Grenzen zu akzeptieren. Vielleicht liegt genau darin die eigentliche Herausforderung: nicht immer weiterzugehen, sondern auch stehenbleiben zu können. In der Routine erscheint mir das leichter, fast selbstverständlich. Doch sobald ich darüber hinaus will, stoße ich an diese unsichtbaren Mauern. Vielleicht gehört es zum Menschsein, dass wir uns an Grenzen reiben – weil wir ohne sie keine echte Entwicklung spüren würden.

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Menschvadder, Gemeinschaft ist wichtig…

Es ist bemerkenswert, wie stark in unserer Zeit Anonymität und der Rückzug aus gewachsenen familiären Strukturen nach wie vor geschätzt werden. Doch ich bin überzeugt, dass es keinen gesunden Weg gibt, eine kleine abgeschlossene Welt für sich allein zu schaffen. Wer ausschließlich auf sich selbst fixiert lebt, kann kein echtes Gefühl von Zugehörigkeit entwickeln. Das gilt ebenso für die Kleinfamilie, die niemals isoliert und autark von der restlichen Welt bestehen sollte.

Was möchte ich also meinen Kindern mitgeben? Ob in christlichen Gemeinschaften, in der Dorfgemeinschaft, im Sportverein oder im Kreis der eigenen Familie – es geht darum, einen Platz zu finden. Am Ende führen all diese Wege zur gleichen Erkenntnis: Wir brauchen andere Menschen, und wir möchten auch selbst gebraucht werden. Natürlich verändern sich diese Kreise mit der Zeit, manche gewinnen an Bedeutung, andere treten zurück. Eine gewisse Unabhängigkeit ist wichtig – doch ohne Verbindungen verkümmert das Leben.

Die Einsamkeit vieler Menschen zeigt, wie sehr unsere Gesellschaft darunter leidet, Bindungen zu verlieren. Einsamkeit ist kein Zustand, den man verklären sollte. Janosch Schobin hat in Zeiten der Einsamkeit eindrucksvoll beschrieben, wie verbreitet dieses Leiden ist. Ich selbst glaube: Es geht um die Balance – genug Raum für die eigenen Interessen, aber ebenso Kraft und Einsatz für echte Gemeinschaft.

Gerade im Familienleben fühle ich mich manchmal gebunden, ja sogar einsam. Denn sobald eigene Ambitionen hinzukommen, bleibt oft wenig Energie, um darüber hinaus ein tragfähiges soziales Umfeld aufzubauen. Spontane Kontakte entstehen meist dort, wo weniger Verantwortung drückt – am ehesten bei Menschen ohne Kinder. Das ist ein Geheimtipp:)

Und doch liegt gerade im Privaten eine große Chance: über die Kinder neue Menschen kennenzulernen, gemeinsam Situationen zu meistern, die zusammenschweißen. Das, was Frauen oft intuitiv schaffen, war Männern lange Zeit nur bestimmten Lebensbereichen vorbehalten – den Jugendfreunden, der Kneipe oder dem beruflichen Umfeld. Im Privatleben hatten Frauen hier meist das bessere Gespür für Gemeinschaft. Aber auch wir Männer können das – und wir sollten es vorleben. Oft braucht es dazu gar nicht viel: einen guten Freund einladen, den Onkel einspannen, einen ausgedehnten Verwandtschaftsbesuch organisieren oder einfach ein gemeinsames Fest. An Ideen mangelt es nicht – nur manchmal am Mut, sie umzusetzen.

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Menschvadder, diese Welt ist ein wundervoller Ort…

Männer, spricht mit euren Kindern darüber wie toll und schön diese Welt ist. Spricht aber nicht nur darüber, sondern zeigt es ihnen. Zeigt ihnen die Welt ungeschönt, in allen Farben.

Oft prägen Irrwege und Schuldgefühle das Leben eines erwachsenen Menschen, wohingegen die Kindheit in der Regel unschuldig und völlig frei und unberührt von Wirrungen und Fehlentscheidungen ist.

Ob Geschichte, Naturkunde, Technik oder Philosophie, die hohe Kunst des Schauspiels oder im Einsatz und Dienst an eurem Nächsten. Ganz gleich, wo ihr euch auskennt – wichtig und entscheidend ist die Hingebung. Bringt euren Kindern bei, das was sie tun mit Liebe zu tun. Und verbindet damit die entfachte Hoffnung, dadurch diese Welt ein kleines bisschen besser zu machen.

Zeigt euren Kindern die Welt in der Farbe der Liebe. Bringt ihnen bei, was richtig und was falsch ist. Besser noch, lebt es ihnen jeden Tag vor. Dieser Ort, wo alles das anfänglich stattfinden sollte, nennt ihr dann euer Zuhause.

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Menschvadder, Nähe ist wichtig…

Die Nähe zu den eigenen Kindern ist etwas Wesentliches. Für mich ist das selbstverständlich – und doch merke ich immer wieder: gelebte Nähe ist weit mehr als ein Lippenbekenntnis. Sie erfordert Aufmerksamkeit, Geduld und die Bereitschaft, sich auf Situationen einzulassen, die nicht immer leicht sind.

Die Beziehung zwischen einem Vater und seinen Kindern kann einfach wirken, aber in der Tiefe ist sie oft komplex. Sie unterscheidet sich deutlich von dem, was Mütter aufbauen – nicht zuletzt, weil ein Kind schon vor der Geburt mit der Mutter verbunden ist. Das ist ein gewaltiger Vorsprung. Doch auch nach der Geburt gibt es viele Elemente, die Nähe schaffen – und in denen Frauen intuitiver und natürlicher agieren als wir Männer. Natürlich spielen auch die Persönlichkeit des Kindes, sein Geschlecht und die eigene Veranlagung eine Rolle.

Meine beiden Kinder sind Jungs. Sie sind wilder, lebhafter, manchmal auch anstrengender – und genau dafür werden Jungen oft kritisiert. Ich glaube, Männer können dieses wilde Verhalten leichter annehmen und verstehen, dass es einfach Teil des Spiels ist. Wir können Sparringspartner sein. Gleichzeitig fällt es uns oft schwerer, Nähe und Respekt, Selbstständigkeit und Vertrautheit miteinander zu verbinden. Die eigenen Ziele geraten dabei schnell in Konflikt. So kommt es, dass viele Versuche, Nähe zu schaffen, scheitern – manchmal fühlt es sich an, als blieben 80 Prozent wirkungslos. Dranzubleiben und nicht aufzugeben, ist eine der größten Herausforderungen. Das habe ich besonders mit meinem älteren Sohn erlebt. Bei meinem jüngeren hingegen erlebe ich eine größere Offenheit: er nimmt Zuwendung bereitwillig an, er saugt Liebe auf. Das macht Hoffnung – und erinnert daran, dass kein Kind dem anderen gleicht.

Wie also gelingt Nähe in schwierigen Momenten? Für mich ist es hilfreich, bewusst Rollen zu tauschen. Auch in Bereichen, die vielleicht traditionell der Mutter zugeschrieben werden, möchte ich präsent sein: beim Eincremen, beim Kuscheln, beim Zärtlichsein. In solchen Augenblicken entsteht Körperkontakt, entsteht Vertrauen. Und immer dann, wenn mein Kind zu mir aufschaut, sich anlehnt, will ich Halt geben.

Mit ein wenig Mut gelingt es manchmal auch, über den Umweg des Alltags ins Gespräch zu kommen – Informationen wahrzunehmen, die mir sonst entgehen würden, weil ich wieder einmal den sprichwörtlichen Elefanten im Raum übersehe. Nähe ist kein Selbstläufer, sondern ein Prozess. Aber es lohnt sich, diesen Weg zu gehen.

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Menschvadder, Scham ist eine Fessel…

Wir alle sind einzigartig, auf unsere eigene Art und Weise. Und das ist gut so. Auch unsere Kinder tragen diese Eigenheiten in sich – manchmal ähnlich wie wir, manchmal völlig anders.

Es kann sein, dass dich deine Familiensituation überfordert. Vielleicht ist dein Kind so fordernd, dass du dich dem kaum gewachsen fühlst. Vielleicht lehnt es vieles ab, was dir am Herzen liegt, oder es sieht es kritisch. Vielleicht ist es auch eine chronische Krankheit, die so viel Raum einnimmt, dass kaum Zeit zum Durchatmen bleibt.

In solchen Momenten ist eines besonders wichtig: offen über die eigenen Umstände zu sprechen. Vertraue dich jemandem an – einer Person deiner Wahl. Direkt, ehrlich, ohne Hemmungen und vor allem ohne Scham. Heimlichkeiten sind nie ein guter Weg, mit schwierigen Situationen umzugehen. Im Gegenteil: Verheimlichen aus Angst vor Kritik oder Ablehnung macht die Last nur größer und kann das Problem noch verschärfen. Außerdem leben wir unseren Kindern mit jedem Verhalten etwas vor. Wenn sie erleben, dass Schwierigkeiten verschwiegen werden, kann das Schuldgefühle verstärken und eine ohnehin belastende Situation zusätzlich verschärfen.

Einen einfachen Weg im Umgang mit Schwierigkeiten im Familienalltag gibt es nicht – und hat es wohl auch nie gegeben. Höhen und Tiefen gehören dazu, seit jeher. Besonders einschneidend sind die Umbrüche: Veränderungen, auf die wir nicht vorbereitet sind und mit denen wir als Familie ringen müssen. Aber nüchtern betrachtet geht es uns allen irgendwann so. Familienleben ist nur ein weiteres Feld, in dem sich unsere Vorstellungen von einem guten Leben zeigen.

Mein Wunsch ist, dass Familie dabei nicht zu einem abgeschlossenen Ort wird, der von der Welt abgeschottet ist. Familie darf Rückzugsort sein, aber niemals ein Ort, an dem man einsam bleibt.

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Menschvadder, feiere jede Niederlage wie einen Sieg…

Erfolge machen mit einem Mann gar nix, die Niederlagen formen und machen dich stark und weise. Die Kunst dabei ist, das Verlieren nicht zur Angewohnheit werden zu lassen.

//Ein gutes Jahr

Ein toller Film. Und eine tolle Feststellung. Der Grund, weshalb es jede Niederlage verdient wie ein großer Erfolg gefeiert zu werden.

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Menschvadder, was für ein Mensch willst du sein?

Heute spüre ich das Bedürfnis, mich dieser Frage zu stellen – ganz spontan: Was für ein Mensch möchte ich sein?

Mein erster Gedanke ist: Ich möchte jemand sein, der anderen eine zweite Chance gibt. Neulich las ich einen Bericht, in dem dieses christliche Lebensmotto als tägliches Rettungsboot beschrieben wurde – ein Halt, um in einem fordernden Umfeld nicht unterzugehen. Warum also ein Mensch, der anderen eine zweite Chance gibt? Weil jeder Mensch sie verdient.

Wir alle machen Fehler. Wir verletzen andere durch unbedachte Worte, durch Notlügen oder auch nur durch schlechte Gedanken. Schuld sammelt sich an – vor Gott und vor den Menschen. Und doch wird mir immer wieder vergeben. Ich bin darauf angewiesen.

Als Vater wünsche ich mir deshalb, ein gütiger Vater zu sein. Einer, der immer wieder vergibt. Einer, der neu ansetzt – gerade dann, wenn mein Kind es vermeintlich nicht verdient hat und mich doch am meisten braucht. Ich möchte teilhaben an der Erziehung meiner Kinder, für sie und für meinen Partner da sein.

Für mich selbst wünsche ich mir etwas Einfaches und zugleich Schweres: meine Grenzen anzunehmen. Den richtigen Moment zu erkennen, um zurückzutreten. Und vor allem: mein eigener bester Freund zu sein. Mich so zu akzeptieren, wie ich bin.

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Menschvadder, Gefühle sind wichtig….

Dass Gefühle wichtig sind, ein integraler Bestandteil deiner selbst – und dass der Umgang mit ihnen ein Ausdruck von Selbstliebe ist – das steht außer Frage. Gefühle zu ignorieren bedeutet, dich selbst zu betrügen. Samet Eroglu beschreibt in seinem Buch Durch Mündigkeit zur Selbstliebe sehr eindrücklich, wie ein gesunder Umgang mit Gefühlen aussehen kann.

Ich selbst habe mich lange davor gescheut, diesen Umgang zu lernen. Gefühle können einem „echten Mann“ Angst machen. Eroglu schreibt, dass Gefühle ihren Ursprung in den tiefsten Überzeugungen haben – Überzeugungen, die wir uns auf ganz unterschiedliche Weise im Laufe unseres Lebens aneignen. Damit führt kein Weg daran vorbei, sich ihnen zu stellen.

Mein Weg ist das Schreiben. Wenn mich etwas beschäftigt und starke Gefühle in mir auslöst – etwa Angst – dann versuche ich, es aufzuschreiben. So setze ich mich mit dem Gefühl auseinander, bringe meine Überzeugungen zu Papier und habe sie schwarz auf weiß vor mir liegen. Diese Methode hat mir schon oft geholfen, schwierige Entscheidungen zu treffen und Krisen zu überstehen.

Darum: Scheue dich nicht vor schweren Gefühlen. Übernimm Verantwortung im Umgang mit ihnen. Das tut nicht nur dir gut, sondern auch deiner Familie. Denn indem du dich deinen Gefühlen stellst, lebst du deinen Kindern etwas Entscheidendes vor: den Mut, sich selbst ernst zu nehmen. Und ich bin überzeugt – nichts prägt die innersten Überzeugungen eines Kindes stärker, als das, was es Zuhause vorgelebt bekommt.

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Menschvadder, die Dinge scheinen kompliziert zu sein…

Vorweg -jetzt war heute gefühlt einer der schönsten und harmonischsten Tage seit Jahren bei uns daheim. Obwohl Mudder nun fünf Stunden mit dem Julian in der Notaufnahme verbracht hat wegen einem geschwollenen Knöchel nach dem Fußball Training. Was sich hinterher zum Glück nicht wieder als Bruch erwiesen hat, vier Monate nach dem letzten Bruch an genau eben jener Stelle.

Nach vielen Turbulenzen in den letzten Wochen und Monaten, bringt mich gerade mal wieder die Sorge davor um den Schlaf, was uns wohl so noch erwarten mag. Denn uns hat der nette und freundliche Arzt erst letzte Woche verkündet das unser Sohn Noah vermutlich an einer -hoffentlich- etwas milderen Form von Epilepsie leidet. Dies war für uns ein Schock, wobei das Krampfen nicht erst seit gestern ein Thema ist. Der Erfolg einer Therapie und mögliche Komplikationen sind überdies alles noch offene Themen.Hinzu kommt zu allem Überfluss die relativ frische Erkenntnis, das im Unternehmen für das ich arbeite vieles darauf hinweist, das die Entwicklungen auf kurz oder lang meinen Job überflüssig machen könnten.

So kommen die Dinge manchmal einfach zusammen. Neulich habe ich irgendwo einen mutmachenden Spruch aufgeschnappt: ein schönes Leben leben heißt im Regen zu tanzen statt auf die Sonne zu warten. Als befreiend empfinde ich in solchen Situationen das Gefühl von Leichtigkeit, das sich einstellt. Es ist dann einfach alles so viel und derart verfahren, das ich aufhöre zu strampeln und mich locker mache. Denn viel Schimmer kann es manchmal nun wirklich nicht kommen. Existenzielle Ängste hingegen habe ich zum Glück nicht. Ich glaube fest daran, das irgendwie alles wieder gut wird. Und ich versuche einfach unsere gemeinsame Zeit als Familie möglichst schön zu gestalten. Zum Beispiel habe ich einen Kurztrip nach Hamburg gebucht und fühle mich jetzt deutlich besser. Einfach versauern möchte ich auch nicht und niemand weiß was die Zukunft bringt.

Die Dinge sind kompliziert und ich kann mich nicht an den Punkt erinnern, wo das alles so kompliziert geworden ist. Ich kann mich nicht an den Punkt erinnern, an dem Träume und Hoffnungen zusammengeflossen sind und zum Alltagstrott wurden. Dennoch habe ich Angst davor, dass dieser doch eigentlich so lieb gewonnenene Alltag zum Alptraum voller Ängste und Traumata wird, da viele Sachen eben so auf der Kippe stehen und sich meinem Einfluss entziehen.

Ich kann einfach nur hoffen, das ich nicht alleine dastehe, wenn es dann soweit ist. Vielleicht ist genau das dann das entscheidende. Ja sogar das einzige, was ich tun kann. Dafür sorgen, das ich nicht alleine dastehe, wenn es soweit ist. Denn die Dinge scheinen schon immer wohl kompliziert gewesen zu sein und irgendwie hat sich immer jemand gefunden, der zur rechten Zeit am rechten Ort und für mich da war.

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Menschvadder, übernimm das Steuer…

Heute, morgen… Oder vielleicht einfach nur so oft wie möglich. Es gibt Tage, da ist die Stimmung in der Familie auf dem Tiefpunkt und alles läuft schief. Ein Tipp: schau dir mal die Coopers an(schlimmer geht’s immer). Hier werden dir die Protagonisten schon zu verstehen geben, wie herausfordernd ein Tag in einer mehrköpfigen Familie sein kann. Und wie leicht es sein kann, nie die Fassung zu verlieren – ganz gleich ob der Junior das Auto zu Schrott fährt oder alle nur am nörgeln sind und der Familienalltag Chaos pur ist. Die Erzählung in Film ist sehr amüsant.

Die Realität sieht eher so aus: wenn der Haussegen schief hängt, bist du allzu oft nicht unbedingt Willens und dazu in der Lage, das Steuer zu übernehmen um deine Familie auf Kurs zu halten oder tust dies nur halbherzig. Zumindest geht es mir so. Egal ob Erschöpfung und Müdigkeit dich plagen oder Zweifel und Ängste. Es können Stimmungsschwankungen bei deinen Teammitgliedern hinzukommen und in Summe einfach mal alles zu viel werden, auch wenn du ohnehin oft nix für Befindlichkeiten und Gefühle der anderen kannst. Aber der Schuldige ist ja schnell ausgemacht.

Geborgenheit ist eigentlich der Schlüssel zu allem. Die Situation so zu drehen, ohne das es verkrampft wirkt und du authentisch bist, das ist die Kunst. Denn Kinder wollen Geborgenheit und Sicherheit und brauchen dies auch um sich zu entwickeln und ein Grundvertrauen aufzubauen. Sei ein Freund, ein Vater, mach dich locker. Wenn dies gelingt und du immer wieder über dich hinaus wächst stellt sich bei dir ebenso ein Zufriedenheitsgefühl ein – du bist der Steuermann auf rauer See.

Es reicht nicht, Pflichten einzufordern wie etwa das Zimmer aufräumen oder Zähne putzen. Das ist auch sehr wichtig. In der Stellenbeschreibung ‚Freund und Vater auf ewige Zeit‘ standen aber neben Zielstrebigkeit auch Anforderungen wie etwa Einfühlungsvermögen und Führungsstärke. Das ist also das Trio, das dich zu deinem Erfolg führt. Lass nicht zu, das dir jemand oder etwas diesen Erfolg vermiest.

Unser Pfingsturlaub steht uns jetzt bevor. Ein paar gemeinsame Tage an einem See mit unserem Wohnwagen. Das ist eine sehr gute Gelegenheit die Stimmung in meiner Mannschaft zu heben und alle zur Ruhe kommen zu lassen. Unsere Urlaube sind oft einfach nur Familienurlaube und die Erwartungen an die Erholung und Abenteuer entsprechend. Da gibt es tolle Varianten, etwa Campingplätze oder Strandurlaube mit oder ohne Freunde mit Kindern oder ohne.

Bedenke bitte, das der Steuermann Verantwortung für sich tragen muss, für die eigene Zufriedenheit und Ausgeglichenheit und hin und wieder den Partner mitziehen muss. Wenn du also das nächste Mal die großen Macher dafür bewunderst, die großes leisten wie etwa ein Manager von einem Dax Unternehmen oder dein Lieblings-Trainer in der Bundesliga, dann klopfe dir auch mal selbst auf die Schulter dafür, das du in eurem Familienalltag das Steuer fest in der Hand hälst, was alles andere als selbstverständlich und ein Selbstläufer ist.