Die Sommerferien sind vorüber. Sechs Wochen voller Unterhaltung, Freude und Abwechslung liegen hinter mir. Ich fühle mich gestärkt und starte mit frischer Energie in die nächste Etappe – zurück in den Familienalltag.
Doch mir ist bewusst, dass diese Kraft nicht dauerhaft anhalten wird. Mit der Zeit wird sie sich langsam erschöpfen, bis schließlich wieder nur die Routine bleibt – das reine Funktionieren, das Überleben.
Ein Gedanke beschäftigt mich: Ist es nicht an der Zeit, wieder etwas Neues zu wagen? Ich ertappe mich dabei, nach freien Stellen in meinem Kalender zu suchen. Mein Interesse an Teamsport und regelmäßigem Training flammt gerade wieder auf. Gleichzeitig weiß ich, dass es auch die Abende geben wird, an denen ich froh bin, einfach zur Ruhe zu kommen und Kraft zu sammeln. Noch mehr Gelegenheiten, mich völlig auszupowern, brauche ich vielleicht gar nicht.
Wenn ich weiter darüber nachdenke, merke ich, dass ich im Moment wohl an meine Grenzen stoße. Eigentlich bin ich mit meinem Leben zufrieden – und doch stört es mich, dass ich mich zurücknehmen muss. Ich habe es geschafft, echte Gemeinschaft mit Menschen in meinem Umfeld aufzubauen, und das hat für mich eine hohe Priorität und fordert mich. Auch in meinem Job bin ich zufrieden, dort zählt ebenfalls die Teamleistung sehr viel. Würde ich also etwas Neues integrieren wollen, müsste ich zwangsläufig auf etwas anderes verzichten. Aber genau das will ich eigentlich nicht.
Ich spüre, wie schwer es mir fällt, meine eigenen Grenzen zu akzeptieren. Vielleicht liegt genau darin die eigentliche Herausforderung: nicht immer weiterzugehen, sondern auch stehenbleiben zu können. In der Routine erscheint mir das leichter, fast selbstverständlich. Doch sobald ich darüber hinaus will, stoße ich an diese unsichtbaren Mauern. Vielleicht gehört es zum Menschsein, dass wir uns an Grenzen reiben – weil wir ohne sie keine echte Entwicklung spüren würden.