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Menschvadder, bleibe neugierig

Bleibe neugierig auf die Welt und versuche die Welt mit den Augen deines Kindes bzw deiner Kinder zu sehen. Du wirst staunen wie viel es da zu entdecken gibt. Allein schon der Umstand, das diese kleinen Wesen von dir abstammen ist für sich genommen auch schon ein kleines Wunder und dies bringt dich öfter mal zum Staunen.

Sei ein Freund, denn einen Freund ganz zu Beginn der Reise am Anfang ihres Lebens ist etwas was die Kinder dringend brauchen. Tust du deinem Kind etwas Gutes, was tatsächlich vom Kind auch so wahrgenommen und wertgeschätzt wird, so bringt euch das näher zu einander.

Es ist sicherlich nicht möglich alle Rollen immer optimal mit einander zu vereinen, jedoch hin und wieder ist es nicht verkehrt einen Schritt zur Seite zu machen, zu beobachten und vielleicht auch einfach mal da zu sein. Da bist du nicht der Ernährer oder der Lehrer oder der Erzieher oder einfach nur genervt und überfordert sondern einfach nur da.

Diese Welt lädt zum Entdecken und zum Spielen geradezu ein. Vielleicht hast du das Staunen verlernt. Doch ich glaube, das man dies jederzeit für sich wieder entdecken kann. Hierfür brauchst du lediglich Zeit. Das Haushalten mit deinen Energiereserven hast einzig du alleine in der Hand. Was hast du dir als Kind schon immer gewünscht? Womit hast du dir deine Zeit als Kind gerne vertrieben? Hier steckt dein ganzes Kapital und du kannst es jetzt sinnvoll einsetzen.

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selbstverwirklichung

Menschvadder, warum hast du dir überhaupt Kinder gewünscht?

Ich kann an dieser Stelle selbstbewusst behaupten, das ich und meine kleine Familie zur Mittelschicht gehören. Paul Nolte setzt sich in seinem Buch „Riskante Moderne“ unter anderem mit dem Phänomen der Kinderlosigkeit bei der Mittelschicht auseinander.

Er schreibt wörtlich „Gerade die akademische Kinderlosigkeit vergeudet Kultur- und Bildungsreserven, indem sie diese nicht an die nächste Generation weitergibt“. Die Aussage „Armut gebiert Kinder und nicht Kinder machen arm“ trifft hier meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf. Diese Armut beginne „mit dem Fehlen materieller und kultureller Ressourcen und übersetzt sich in Frustration und Verlust an Bindungsfähigkeit, etwa in Verantwortungsverweigerung von Vätern, womit sich der Teufelskreis schließt“. So entsteht Armut und Chancenlosigkeit der Kinder in den unteren Schichten.

Gerade das unbeschwerte Leben in der bürgerlichen Mitte mit all den Privilegien macht doch das Leben mit Kindern zu einem guten Leben. Leider ist das klassische Familienmodell in Verruf geraten, was jedoch aus gesellschaftlicher Sicht tatsächlich eine Bankrotterklärung ist. Hierbei werden Kinder unter anderem als Bremse für die Karriere und als Hemmschuh für die Verwirklichung eigener Ziele wahrgenommen. Vielleicht ist es auch der Zweifel in die eigene Fähigkeit, Kinder groß zu ziehen oder die Angst vor dem Verlust des gewohnten Standards – zwei Vollverdiener können diesen nun mal viel einfacher halten. Die Gründe für diese Entwicklung können, wie man sieht, vielfältig sein. Hier stellt Nolte jedenfalls folgerichtig fest, das die bürgerliche Mitte gesellschaftlich eine besondere Verantwortung trägt. Wozu also Kinder kriegen? Meine Antwort darauf ist, das diese Gesellschaft sich nur so von innen heraus erneuern kann. Alles andere führt dazu, das ohnehin der bereits spürbare Verlust der Werte und des kulturellen Reichtums dieser Gesellschaft zu einer ernsten Gefahr wird – einer Gefahr für unsere auf liberalen Werten gegründete Gesellschaft als solche, die sich immer mehr zu einer Gesellschaft der Extreme entwickelt. Würde ich also mein früheres ich treffen, würde ich die Frage „Wozu Kinder kriegen?“ damit beantworten.

Die Wahrheit, wie ich zu meiner kleinen Familie kam, ist im Übrigen aus meiner Sicht nicht sonderlich kompliziert – ich wusste einfach nicht was auf mich zukommt und habe es gewagt. Den richtigen Augenblick fürs Kinder kriegen gibt’s ohnehin nie. Ich hatte das Glück, nach einer sehr bewegten Zeit voller Unsicherheiten als Heranwachsender und später als junger Erwachsener, nach meiner Ausbildung voller Zuversicht in eine gute Zukunft und somit nach Vorne sehen zu dürfen und hatte den für mich idealen Partner. Für mich war irgendwie klar, das Kinder großziehen als Aufgabe zu meinem Leben dazu gehören wird. Oder mit den Worten meiner Frau ausgedrückt: „Du warst schon immer ein Jammerlappen. Die Kinder sind jetzt nun mal da. Sehen wir es also einfach pragmatisch: ich möchte nicht zwei Kinder allein erziehen und du möchtest nicht für zwei Kinder den Unterhalt bezahlen“. Dem ist nix mehr hinzuzufügen.

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Menschvadder, wie kriegst du bloß die Woche im Winter rum?

Den Familienalltag und den Arbeitsalltag mit all den eigenen Ansprüchen und den Anforderungen, die von außen an und herangetragen werden zu meistern ist wirklich eine große Aufgabe. Früher habe ich Menschen, die Großes leisten sehr bewundert. Heute habe ich vor jedem, der sich nicht den Herausforderungen des Alltags in Verbindung mit einer eigenen kleinen Familie entzieht und hier herausredet großen Respekt. Ganz gleich wie dieser Alltag aussieht.

An dieser Stelle möchte ich gerne einige Ideen zusammentragen, wie du mit kleinen Kindern die Wochentage – besonders im Winter – herum kriegst ohne zu verzweifeln und ohne dich in deinen Job flüchten zu müssen. Daheim sein zu viert scheint für meine Familie wirklich manchmal schwierig zu sein, denn mit meiner Partnerin in Ruhe reden zum Beispiel klappt ohnehin nicht solange die Kinder wach sind. Manchmal ist es einfacher ihr trennt euch und teilt euch am Abend die Tätigkeiten und die Kinder auf. So gibt’s eine reale Chance das du dich erholen kannst. Dabei kann das Schlendern im Einkaufszentrum mit anschließendem Abschluss mit Kaba beim Bäcker ein tolles Vergnügen sein. Da springt keiner daheim im Dreieck herum, es wird nicht aus Langeweile gezofft – allein um dir das zu ersparen ist es schon die Mühe wert hoch zu kommen und doch was zu unternehmen. Ich habe zudem festgestellt – ein Julian Mama Abend unter der Woche(der enabler!) führt bei uns daheim dazu, das die Eifersucht zwischen den Geschwistern doch deutlich zurück geht. Julian war sonst immer derjenige, der sehr viel aufmerksam eingefordert hat. Nun kann ich die wenige Zeit, die ich habe auch mal dem Kleinen widmen – er braucht mich nämlich auch.

Wenn der Winter kommt sind die Tage kurz, kalt und dunkel. Weitere Vorschläge für den Winter sind Würstchen auf der Grillschale im Garten oder im Park, Stockbrot oder Munchmallows über Feuer 🔥🔥 zu braten. Ein Feuer zu entfachen kann ebenfalls ein Vergnügen sein für die kleinen. Das Feuer wärmt herrlich und Bewegung und frische Luft bringt dich ebenfalls auf andere Gedanken. So verfliegt die Müdigkeit an dem Abend bestimmt. Laufe an einem anderen Abend zum nächsten Laden um eine tiefgekühlte Pizza zu kaufen und die eine oder andere Stunde umzukriegen, Laufe in den Baumarkt oder geht ins Schwimmbad. Ein Abend auf dem Spielplatz mit der Taschenlampe kann ebenfalls auch sehr spannend sein.

Du musst nicht jeden Abend irgendwelche Vereine aktivieren, genießt die gemeinsame Zeit. Plane unter der Woche aber auch einen Abend für dich allein ein, ab 19 Uhr(Sport, Hauskreis oder ähnliches) geht’s bei uns schon auf die Zielgerade Richtung Bett und motiviere auch Mal deinen Partner für sich was zu unternehmen.

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Wo du richtig bist

Ein eher heiteres Buch, randvoll mit Lebenserfahrungen und Weisheiten. Thomas Sjödin ist ein bekannter Schriftsteller aus Schweden, dessen Haltung zum Leben ich sehr bewundere. Nicht zuletzt aufgrund von persönlichen Schicksalsschlägen – Geschichten die Mut machen.

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selbstverwirklichung

Menschvadder, bist du ein Problemlöser?

Eigentlich sehe ich mich als Problemlöser  und mir macht es auch Spaß mein Leben zu gestalten. Da Gestalten nie ohne irgendwelche ungeplanten Zwischenfälle möglich ist, ist meine Erwartungshaltung mit den Jahren realistischer geworden schätze ich.  Probleme gehören meiner Einschätzung nach zum Alltag, so wie das Socken wechseln.

Tatsächlich verbringe ich einen großen Teil meiner Lebenszeit damit, Probleme anderer Menschen zu lösen. Hierbei denke ich als allererstes an meine Arbeitsstelle. Und mir macht das auch Spaß, da ich einen sehr großen Gestaltungsspielraum habe. Daher war meine Entscheidung, einen technischen und sehr wissensintensiven Beruf zu wählen für mich genau richtig.

Die Häufung der Probleme kann zusammengenommen allerdings stark variieren. Manchmal ist eher nur das berufliche Umfeld problematisch und fordernd und manchmal nur das private Umfeld. Diese Phasen können auch mal Monate andauern und zu unzähligen, schlaflosen Nächten führen. Das können also berufliche Herausforderungen sein, wie etwa eine schwierige Zusammenarbeit mit Kollegen, Termindruck oder schwierige Problemstellungen und Jobwechsel. Im Privaten etwa Probleme alles im Alltag unter zu kriegen, Projekte wie der Hausbau, finanzielle Engpässe oder Probleme mit den Kindern und weil es hier einfach nicht rund läuft. Ganz große Ausnahmen, wie etwa schwierige Krankheiten, Krisen, Zukunftsängste und die allgemein schwierige Weltlage, die einem Sorgen machen kann sind hier noch außen vor. Es gibt aber auch Phasen, an denen kommt gefühlt im Beruflichen sowie im Privaten alles auf einmal zusammen.

Damit umgehen zu lernen gehört aus meiner Sicht zu einer der großen Herausforderungen des Lebens. Am Beginn stand eher das Gestalten im Vordergrund und je mehr Züge und Formen dein Leben annimmt, desto mehr kommt es zur Häufung von Problemen. Das Eine geht also folglich nicht ohne das Andere. Es ist wie Ying und Yang unzertrennlich mit einander verbunden.

Ich weiß es nicht und kann es nicht einschätzen, ob es nur reine Glückssache ist, was man für Strategien entwickelt um mit den Problemen des Alltags umgehen zu lernen und ob diese wirkliche effektiv sind oder zu weiteren Problemen führen. Manchmal kommt mir das allerdings so vor.

Ganz egal wie man diesen ganzen Problemen begegnet, es gibt hier auch einen Lichtblick. Aus meiner Sicht ist es wichtig bei allen diesen Problemen nicht alleine damit zu bleiben und bei acht Milliarden Menschen auf der Welt ist das zum Glück auch gar nicht nötig. Zum Beispiel kann die Kraft und Energie, die sich in einer Partnerschaft entwickelt dich dazu in die Lage versetzen wortwörtlich Berge zu versetzen. Der Haken hier, du brauchst einen geeigneten Partner, sonst kannst du von dieser Energie nicht profitieren. Was sicherlich auch nicht schadet ist ein wohlwollendes und für dich förderliches Umfeld. Die Familie kann man sich nicht aussuchen, die Menschen um dich herum allerdings sehr wohl. Mich hat noch nie etwas im Leben weiter gebracht, als die Menschen um mich herum.Die schlechten Nachrichten zuerst – wir sind alle nicht perfekt. Aber alleine schon jemanden zu haben, mit dem du über deine Probleme sprechen kannst, kann sehr hilfreich sein.

Nach einer unruhigen Phase kann es vorkommen, das ich mich an meinen Problemen festbeiße. Ich laufe heiß und schaffe es nicht, von den Problemen Abstand zu nehmen und das Kopfkino abzustellen. Das kann dann gerade etwas banales sein, völlig unwichtiges. Meistens hilft es dann alles etwas ruhiger anzugehen. Ich spreche dann nicht von einem Tag Ruhe, sondern wirklich einer Ruhephase die andauert und halt eben solange geht wie ich eben brauche um wieder zu mir zu finden. Ballast loswerden ist dann die Devise. Zum Glück gibt es aber auch ganz viele tolle Sachen, die Spaß machen können.

Manche Menschen missverstehen das und sind der Meinung, das Leben bestünde nur aus Problemen und scheinen nur um sich selbst und über ihren Problemen zu kreisen und leiden entsprechend darunter. Es mag manchmal diesen Anschein haben, diese übersehen jedoch das sie ihren Beitrag dazu nicht leisten ein zufriedenes und glückliches Leben zu führen. Davor steht nämlich eine Reihe an Fragen, die jeder zuvor für sich selbst klären und darauf die passenden Antworten finden muss.

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Menschvadder, ich meine das nicht so…

Wenn der Große mal wieder seine Wutanfälle hat, dann sind auch oft Beleidigungen wie etwa Blödmann oder Arschloch oder ähnliches mit dabei. Das ist sehr verletzend und gehört abgestellt, ich weiß. Türen knallen oder Stampfen auf der Treppe sind weitere Merkmale dieser Wutausbrüche. Ganz besonders wenn andere zusehen und tolle Tipps haben, wie so ein Kind sein sollte, kannst dich dann bedanken.

Meiner Frau und mir fällt es auch sehr schwer mit Gefühlen der Kinder, speziell Wutausbrüchen umzugehen. Nun ja, ich glaube das Kinder uns oft einen Spiegel vorhalten. Zornig bin ich auch schnell und eventuell muss ich auch mal bei mir nachjustieren. Zum Glück verzeihen uns Kinder so viel und die Zeit bis zur vollständigen Abnabelung ist eine Ewigkeit sodass du lernen kannst, anders mir Konflikten in der Familie umzugehen. Dies führt dann zu einem harmonischeren miteinander.

Weitere Lösungen wie etwa eine Liste der Schimpfwörter mit Schandkasse ist eine Möglichkeit dies zumindest zu thematisieren. Wenn dann auch zwischen den Geschwistern geschimpft wird, kannst du auf die Liste verweisen und wenn das Schimpfwort noch nicht drauf ist, dann soll das spätestens jetzt nachgeholt werden. Und selbstverständlich wird dann die Schandkasse gefüttert.

Harmonie ist nicht mit Gleichberechtigung gleichzusetzen. Das verwechseln viele gerne und wundern sich hinterher. Mein Kind darf nicht alleine in allen Belangen entscheiden und muss auch hin und wieder akzeptieren, das ich ihm manche Entscheidungen abnehmen muss. Ein gesundes Maß zu finden ist natürlich nie einfach und kann hier auch zu großem Frust beim Kind und bei dir führen.

Größere Schäden am Mobiliar oder an anderen Sachen sind uns bisher erspart geblieben. Aber selbst das Stampfen auf der Treppe oder Türknallen hat mich oft schon in Rage versetzt, denn hier ist das Zeug teuer bezahlt und es steckt auch viel Eigenleistung drin, da leidet man besonders. Es war ein großer Entwicklungsschritt dahin, den absichtlich herbeigeführten Verschleiß von meinem Hab und Gut anzunehmen. Egal ob Haus oder Auto. Aber es lohnt sich auch die eigenen Reaktionen zu hinterfragen. Wäre es sinnvoll, wenn der Kleine die Treppe hoch stampft, seine aufgebauten Legos aus Frust zu zerstören? Sicherlich mal unabsichtlich oder wenn keiner hinsieht aber diese Möglichkeiten mal aussen vor. Ein mögliches Ergebnis dieser Handlung wäre dann, das es er dann das bei anderen Kindern oder seinem Bruder gleich handhabt wenn er frustriert ist und das willst du sicher auch nicht.

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Menschvadder, wie viel digitales Vergnügen darf es denn sein?

Ein Tamagotchi war in meiner Jugend das Highlight in der Schule. Ein Nintendo Gameboy oder eine Sega Konsole daheim zu haben, hieß du bist am Puls der Zeit. Damals war sicherlich nicht alles besser, aber gefühlt überschaubarer.

In den letzten dreißig Jahren hat sich die multimediale Welt in alle möglichen Richtungen entwickelt und es ist schwer vorstellbar auf diesen Komfort und die vielfältigen Vorteile zu verzichten, die diese technischen Entwicklungen so mit sich bringen. Die Anforderungen, die so der Alltag an Familien mit Kindern stellt haben sich hingegen kaum verändert. Immer noch gehen die Kinder zur Schule und die Eltern arbeiten. Unter der Woche sind die Abläufe klar und strukturiert, oder sollten es zumindest sein. Für viele Aktivitäten außer der Reihe bleibt eigentlich kaum Zeit über, außer Spielen und Freunde treffen oder eben den Fußballverein.

Jetzt kommen diese ganzen Zeitfresser quasi neu dazu und es ist gar nicht so leicht, den richtigen Umgang damit zu finde, geschweige denn vorzuleben. Auch sind für manche Eltern diese sogar ein willkommenes Helferlein, wenn’s darum geht die Kinder zu beschäftigen. Vermutlich könnten meine Kinder den ganzen Tag am Tablet oder an der Konsole oder am Fernseher verbringen. Dies würde sie sicherlich nicht stören.

Mein großer ist 10 Jahre alt, aber ein eigenes Handy besitzt er nicht und ein Tablet auch nicht. Meine Frau und ich sind da auch eher konservativ, obwohl ich mich in Sachen Technik eher der Fraktion der Nerds zugehörig fühle.  Zeit fürs zocken bleibt am Wochenende über, wobei wir bisher hier für den großen etwa eine Stunde je für den Samstag und Sonntag eingeplant haben. Dies hat ihm auch lange gereicht.

Ich glaube, das hier hin und wieder dein Einfluss und die eine oder andere Korrektur erforderlich ist. Auch wenn du deinen Kindern vertraust, gibt es doch einen Unterschied zwischen Gleichwürdigkeit und Gleichberechtigung. Kinder und Erwachsene sind meiner Meinung nach eben nicht gleichberechtigt und müssen und dürfen eben nicht alles gemeinsam entscheiden. Auch in Fragen der digitalen Selbstbestimmung braucht der Nachwuchs es ab und an, dass du ihn an die Hand nimmst. Dies gibt allen beteiligten ein besseres Gefühl und ist solange notwendig, bis sich alle wohl fühlen auf diesem Terrain.

Zum Schluss muss ich noch eines zugeben: ganz analog wie ich es gerne hätte waren unsere Kids nie. Da gab’s immer Leute um uns herum, die der Meinung waren, das es  nützlich ist wenn die Kinder auch mal am Handy unbeaufsichtigt und ohne Einschränkungen daddeln dürfen. Irgendwann habe ich’s aufgeben und versuche nicht mehr da groß Einfluss darauf zu nehmen.Darüber sehe ich aber inzwischen hinweg. Nehmen wir nur mal als Beispiel die Omas und Opas da draußen. Wichtig ist mir nur, die Kinder müssen wissen, bei uns daheim gibt es solche Regeln und bei Oma und Opa eben andere.

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Menschvadder, wieso gehen alle auf mich los?

Aus der Sicht eines Kindes muss das verdammt unfair und erniedrigend sein, wenn’s um alltägliche Themen geht und Vater und Mutter gleichzeitig ins Horn blasen weil mal wieder etwas nicht klappt so wie es soll. Für mich und meine Frau ist es unheimlich schwierig uns da abzustimmen. Und dabei gibt’s beliebige Konstellationen, wobei aber außenstehende Personen wie etwa die Großeltern nachfolgend noch nicht mal berücksichtigt werden.

Je nach Modell und Ausführung machst du solche Erfahrungen nicht zwangsläufig, denn es gibt Kinder wie unser Kleiner, die kaum auffällig sind, Ansagen akzeptieren können, sich immer brav anstellen und selten aus dem Raster fallen. Ist das bei dir der Fall, dann freut es mich für dich. Es gibt aber auch Fälle, wie unseren Großen, bei dem die Themen nicht durch eine einmalige Ansage ankommen sondern mühsam Thema für Thema angegangen werden müssen. Und wenn die Marmelade beim Essen zum tausendsten Mal auf der Hose landet, weil der Teller nur zur Tischdekoration gehört oder der Ärmel zum Nase und Mund abwischen verwendet wird, dann kann einem die Hutschnur schon mal platzen. Weitere Situationen sind Kappeln am Esstisch, der Regentanz im Esszimmer beim Essen oder wenn Essen fertig ist, Chorgesänge und Streitereien beim Autofahren und der Renner zwischendurch, der zu einem blauen Auge führt – einfach so. Konnte ja keiner ahnen dass dies Spuren hinterlässt, war ja nur ein Spiel.

Meine Frau scheint das nicht so wahrzunehmen wie ich, zumindest kommt da relativ wenig. Anderseits empfindet sie es als überflüssige Kritik, wenn ich dagegen halte – da kommen dann auch Vorwürfe von ihr wie etwa „wenn ich mal was sage, dann musst du gleich dazwischen gehen und mich bremsen, bei dir darf ich aber nix sagen“.

Was also tun? Verabrede mit deinem Partner, dass je nach Situation immer nur einer regelt und haltet euch dran. Gehe davon aus, dass dies etwas Übung braucht. Ich merke zum Beispiel oft gar nicht, wenn ich kritisiere oder korrigiere. Ein guter Tipp war ganz umsonst von einer sehr fähigen Pädagogin, die uns mit Rat und Tat zur Seite stand – gehe Themen einzeln an, statt permanent zu meckern. Also ein Thema – zb Esskultur – und mach da Druck. Über andere Sachen kannst du dann versuchen derweil weg zu sehen. Natürlich kannst du andeuten, das du das nicht OK findest, was gerade geschieht sofern erforderlich , allerdings dann bewusst die Klärung auf ein anderes mal schieben. Ich rate dir auch, deinen Mann zu stehen und beharrlich darauf zu bestehen deinen Aufgaben nachkommen zu können. Es könnte sein, dass dein Partner irritiert ist, wenn du darauf bestehst eines deiner Kinder am Abend oder morgens am besten alles alleine zu managen – ohne Hilfe vom Partner(der sich auch mal komplett in Luft auflösen darf). Das bringt schon eine gewisse Ruhe rein.

Versuche,  Absprachen im Vorfeld zu treffen mit deinem Partner, welches Thema gerade akut ist. Und selbstverständlich darfst du aktiv eingreifen, wenn Lebensgefahr herrscht – in diesem Falle dürft ihr die Absprachen kurzfristig außer Kraft setzen.

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Die gelassene Art dran zu bleiben

Dieses Buch von Wolfgang Schmidbauer ist wirklich empfehlenswert, wenn du als Mann der Frage auf den Grund gehen möchtest wie du es schaffst auch in vielen verschiedenen Kategorien des Lebens und Phasen der Anspannung nicht zu verzweifeln. Mir war das Buch außerdem ein guter Ratgeber in den wesentlichen Lebensfragen wie etwa Partnerschaft und vermittelt einen positiven Blick auf das Leben. Der Tenor ist eben einfach locker bleiben.

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Menschvadder, gebt nicht immer 100%…

Bei einem Kind war das alles sehr bequem – wenn sich dein Partner um das Kind kümmert, hast du die Möglichkeit dir anderweitig die Zeit zu vertreiben oder dich zu erholen. Bei zwei Kindern und mehr ist das dann schon schwieriger bis unmöglich. Irgendwie brauchen dann alle Kinder Zuwendung und da üblicherweise nur zwei Partner sich die Arbeit teilen, haben auch beide immer gut zu tun.

Manchmal komme ich mir im Alltag vor wie beim Staffellauf. Auch wenn ich mich so in meinem Bekanntenkreis umsehe, dann stelle ich oft fest, das bis in unendliche optimiert wird. Da ist dann alles entsprechend durchgetaktet und ich finde, das ist nicht unbedingt immer notwendig. Es ist aus meiner Sicht außerordentlich wichtig auch Puffer einzubauen, damit genügend Energie auch für die gemeinsame Zeit über bleibt und zudem für die etwas schwierigeren Phasen wie etwa Ferien und Krankheitstage der Kinder. Außerdem plane ebenfalls ein, das der normale Alltag und auch weitere Projekte in deinem privaten Bereich ebenfalls die Wochenenden einnehmen werden und das ist dann bitter.

Mir liegt es fern irgendjemanden dafür zu kritisieren, wie er oder sie das eigene Leben führt. Ich gehe davon aus, das beide Partner berufstätig sind. Konkret könnten solche Puffer so aussehen, das beide Partner sich mindestens jeweils einen Tag unter der Woche frei halten. Dies können sicherlich je nach ausgeübter Tätigkeit schmerzhafte finanzielle Einschnitte sein, das ist klar. Aber sofern ihr euch das leisten könnt, gehe davon aus das die restliche freie Zeit gut gefüllt ist. In Idealfall bleibt also das Wochende zur freien Verfügung und dies tut euch und euren Kindern bestimmt sehr gut. Hätten wir diese Puffer nicht, würden meine Frau und ich auf dem Zahnfleisch gehen.

Unsere Kinder liegen drei Jahre auseinander. Ich erinnere mich an die Anfangszeit, wo der jüngere noch ein Baby war. Wir waren also schon zu viert und befanden uns am Anfang von der Umbauphase von unserem Haus. Da war unter der Woche an fünf Tagen Arbeiten im Büro angesagt und noch jedes Wochenende für mich zusätzlich Einsatz auf der Baustelle. Das ging gerade noch gut, denn je größer die Kinder wurden desto mehr ging der Einsatz zurück. Heute wüsste ich nicht, wo ich die Energie und die Zeit hernehmen sollte. Jedenfalls war unser Umbau nach Einzug weit davon entfernt, fertig zu sein. Mir blieb aber nix anderes über, als dies so hinzunehmen. So zogen sich die restlichen Arbeiten dann über Jahre hin und wurden einfach nach und nach dann erledigt, wenn die Zeit dafür da war. Dies waren dann meistens Urlaube oder ähnliches, denn die Wochenenden konnte und wollte ich einfach nicht mehr opfern.

Du siehst also, mit einigen Abstrichen ist einiges machbar. Wichtig ist jedoch auch das Timing, also überfordert euch nicht. Ich neige gerne dazu, nachts wach zu liegen wenn bei mir der Alltagsstress überhand nimmt. Dies kann auf die Dauer sehr belastend sein und früher oder später sich auch gesundheitlich auswirken. Das ist nicht mehr nur deine Gesundheit, denke daran. Am meisten unterschätzt habe ich, wie viel mit der Zeit tatsächlich auch hinhauen kann, wenn man sich etwas locker macht.