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spiel und spass

Menschvadder, bleibt hin und wieder analog…

Analog sein ist heutzutage ein Alleinstellungsmerkmal. Zugegeben, die digitale Welt hat ihre Vorzüge – doch darum geht’s hier jetzt nicht.

Vielmehr möchte ich davon erzählen, mit was unsere Kinder sich die Zeit vertreiben, wie kreativ sie sein können. Von sich aus.

Es gibt in unserer unmittelbaren Umgebung verschiedene Lager und ich beschreibe mal zwei Extreme:

Diejenigen, die zb Zocken als Methode sehen, die Kinder abzuschieben um den doch sehr fordernden Alltag, insbesondere mit mehreren Kindern zu meistern. Da sitzen dann Knirpse mit <10 Jahren mit voller Montur (Headset/Joystick) und mindestens 250mbit Bandbreite und einer dauerhaften Verbindung zur unendlichen, virtuellen Welt mehrere Stunden pro Tag vor der Flimmerkiste.

Oder diejenigen, die komplett analog sind und komplett anti alles und überhaupt das ganze neumodische Zeug verteufeln. Die Natur und Urlaube auf dem Bauernhof und im Grünen bevorzugen und sowieso nix von Facebook und Instagram halten.

Nun, ich möchte mich hier abgrenzen -auch ich habe es nicht geschafft mir ein Konto bei Facebook und Instagram anzulegen und merke auch so langsam, das so mancher Trend an mir vorbei geht. Und diese genannten Trends sind schon Schnee von vorgestern. Nun ich kenne mich sehr gut mit Informationstechnik aus, dies möchte ich zu meiner Verteidigung hinzufügen.

Was brauchen die Kinder also? Welche Art von Impulsen und wie nahe am Zahn der Zeit muss ich also sein? Meine große Erkenntnis ist, es ist wichtig zu wissen in welchen Sphären deine Kinder sich gerade befinden, um so besser einschätzen zu können, welche Sachen altersgerecht sind. Minecraft ist für mich ein Begriff und ein gutes Beispiel. Klötze stapeln einerseits, doch unendlich viele Server mit Kontakten zu fremden sind die andere Seite der Medaille. Also,uffpassee…

Und jetzt noch abschließend ein paar Impulse, die hoffentlich hilfreich sind. Unsere kleinen bauen liebend gerne Höhlen aus Decken und Kissen und Kuscheltieren und ja, auch noch mit 10 Jahren. Die Schreibmaschine ist ganz hoch im Kurs, Comics lesen, altersgerechte Bücher lesen, Filme drehen mit einer uralten Kamera. Nutzen von einem Metallsuchgerät ist auch interessant, einen eigenen Laden im Zimmer zu führen sowieso, eine Polizeidienststelle Pflicht und so weiter. Auch wenn mein großer da manchmal anderer Meinung ist, meistens spüre ich intuitiv schon was er wirklich braucht. Und dies entspricht nicht unbedingt immer seinem Willen.

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allgemeines

Menschvadder, das ist ein Neuanfang….

Jeder Tag ist ein Neuanfang und eine echte Chance, es besser zu machen als am Tag davor. Und den Tag davor.

Manchmal sind bei uns Zuhause die Fronten so verhärtet und der Frust so groß, das ich weder ein noch aus weiß. Manchmal bringen uns unsere zwei Kinder an den Rand der Belastungsgrenze.

Diese besonderen Situationen kommen phasenweise und immer wieder. Sei es, das wir jeden Abend auf die Probe gestellt werden weil die Jungs abwechselnd quängeln und einfach nicht ins Bett wollen was ein sehr einfaches Beispiel ist. Oder aber die Stimmung ist grundsätzlich am Tiefpunkt angekommen und mir und meiner Frau fehlt die Kraft, die Situation aufzulösen und die Stimmung zu heben.

Interessanterweise kommt dann immer wieder völlig unverhofft der Neuanfang. Sei es der Urlaub als Familie, ein netter Besuch, ein Fest Nachmittag in der unmittelbaren Umgebung, eine Auszeit oder ein entspannter Nachmittag zu zweit. Vielleicht bieten sich aber auch die Großeltern an, mal ein Kind ein Wochenende zu hüten oder ganz neu für uns, einen ganzen Urlaub mit einem Enkel zu verbringen. Ganz gleich wie es kommt, es geht weiter. Es geht immer weiter.

Oft bekomme ich zu hören, das diese ach so tolle Zeit, in der die Kinder aufwachsen, eine besondere Zeit ist. Diese kann sicherlich schön, erfüllend und besonders sein. Doch in allererster Linie ist es in den ersten zehn Lebensjahren deines Kindes ein Knochenjob. Auch danach wird’s sicherlich nicht einfacher, wenn auch anders und zumindest mit weniger Arbeit verbunden, weil deine Kinder selbstständiger werden.

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Menschvadder, mach dich mal locker….

Du kämpfst für die Gerechtigkeit. Tag für Tag. Unermüdlich. Daran ist erstmal nix auszusetzen, denn du kämpfst für eine gute Sache.

Die Wahrheit ist, das es ganz viele Situationen mit kleinen Kindern gibt, in denen du ihnen vermitteln möchtest, was richtig ist oder wie’s richtig geht. Tag für Tag. Manchmal kann es passieren, das du dich etwas zu sehr verkrampfst, was nicht weiter schlimm ist. Aber meine große Erkenntnis hier ist, dass diese ständigen Ermahnungen und Verbesserungen nicht immer automatisch sinnbildlich für eine tolle Beziehung zwischen dir und deinen Sprösslingen steht. Vielmehr kann übertriebene Kritik beim Nachwuchs das Gefühl aufkommen lassen, unfähig zu sein oder aber etwa Bequemlichkeit fördern weil der Eindruck entsteht, es ohnehin niemanden Recht machen zu können. Und ganz ehrlich – manchmal habe ich den Eindruck, das ich die wenige Zeit, die ich mit meinem Thronfolger verbringe nur am meckern bin. Und vermutlich empfindet dieser das auch so. Und dann musst du natürlich sehen, das der Partner auch noch da ist und seine Anliegen beim Kleinen ebenfalls Tag täglich vorbringt. Kind sein ist also auch nicht wirklich leicht.

Es ist unheimlich schwierig aus dieser Spirale heraus zu kommen, wenn ihr erstmal darin gefangen seid. Ich stelle mal die Behauptung auf, das es auch unheimlich schwierig zu ertragen ist, wenn der Nachwuchs sich stets schwer tut mit dem Umsetzen von einfachsten Anweisungen und Abmachungen einfach ignoriert.

Wenn es zum Showdown kommt, sind Sprüche wie etwa, „Wer ist denn hier der Erwachsene“ hier völlig fehl am Platze, finde ich. Meistens kommt dies vom Partner, der versucht zu schlichten. Zudem baut sich in dir drin ein konstant anwachsender Druck auf, weil Kindererziehung ohnehin nur ein Nebenjob ist, der neben ganz vielen anderen Sachen läuft und einfach laufen muss. Es muss laufen. Genau. Vielleicht fühlst du dich aber auch einfach als ein Versager, weil du erkennen musst, das dich so ein kleines Geschöpf irgendwann einfach mit deinem Verständnis an deine Grenzen bringt. Was also tun?

Alle Vorwürfe und all die zurecht empfundene Ungerechtigkeit nützt dir hier nix. Du musst lernen a) über dich selbst hinaus zu wachsen und rechtzeitig loszulassen und b) die Dinge mit etwas Abstand zu betrachten. Und bitte vor allem Dinge gezielt einzuüben, und zwar ohne den Nachwuchs zu sehr unter Druck zu setzen. Mir fällt dies nicht sonderlich leicht und ehrlicherweise muss ich diese Haltung oft immer wieder einüben. Nehmen wir mal als Beispiel das Zähne putzen – ich meine der Kleine putzt schon seit 7 Jahren mit der Zahnbürste die Zähne selbst und beherrscht es immer noch nicht wirklich. Dann muss ich mir schon vorwerfen lassen, das ich eventuell einfach zu wenig Kreativität besitze um dies meinem Kind zu vermitteln. Als mir dies aufgefallen ist, habe ich festgestellt dass alle unnötigen Streitereien ums Zähneputzen vergeblich waren. Stattdessen hätte ein Bild, das die entsprechenden Techniken kindgerecht aufzeigt und am Badezimmerschrank angebracht ist, viel mehr geholfen. Ebenso in regelmäßigen Abständen vielleicht ein gemeinsames Einüben von einer passenden Zahnputztechnik, das vielleicht eine Woche regelmäßig Abends stattfindet. Alle 3 Monate. Immer wieder, solange bis es sitzt.

Ein guter Rat ist manchmal teuer. Und so ging es uns mit vielen Dingen. Überhaupt zu erkennen, warum sich der Nachwuchs mit etwas schwer tut ist wahre Kunst. Doch bedenke: Kinder sind von Natur aus kooperativ und dies würde ich so sofort unterschreiben. Zugegeben – dies ist nicht meine These, sondern Jesper Juul hat diese aufgestellt. Jesper Juul ist einer der wirklich einfühlsamen Kinderpsychologen wie ich finde. Er glänzt mit unzähligen Fachbüchern, Tipps die durchaus auch alltagstauglich sind und eben auch für Laien gut verständlich geschrieben.

Vielleicht solltet ihr als verantwortungsvolle Eltern also weniger auf die Fehler schauen, die eure Kinder machen, sondern versuchen, kreativ zu sein. Und vor allem auch Sachen gezielt anzugehen, wenn ein Verhalten nicht gesellschaftstauglich ist. Bleibt dran, have Fun!

Zum Schluss noch eine Sache: es gibt keine Garantie, das eure Kinder immer auf euch hören werden. Ihr müsst eure Kinder auch nicht perfekt erziehen und sie dürfen und müssen auch Fehler machen. Dies wirst du spätestens dann erkennen, wenn die weichen Linien in den Gesichtern verschwinden und die Ecken und Kanten immer mehr zum Vorschein kommen. Doch in jedem Fall können aus ihnen wundervolle, Erwachsene Menschen werden. In jedem Lebensabschnitt müsst ihr als Eltern somit neu erlernen den richtigen Abstand zu eurem Kind zu finden. Wenn es also mit 11 immer noch mit offenen Schnürsenkeln herum läuft, dann ist das halt so. Dann müsst ihr euch damit abfinden, schließlich habt ihr dieses Thema irgendwann ja mal besprochen und eingeübt. Und das Leben des Kindes hängt nicht unbedingt davon ab.

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stark sein

Menschvadder, übernimm das Steuer…

Heute, morgen… Oder vielleicht einfach nur so oft wie möglich. Es gibt Tage, da ist die Stimmung in der Familie auf dem Tiefpunkt und alles läuft schief. Ein Tipp: schau dir mal die Coopers an(schlimmer geht’s immer). Hier werden dir die Protagonisten schon zu verstehen geben, wie herausfordernd ein Tag in einer mehrköpfigen Familie sein kann. Und wie leicht es sein kann, nie die Fassung zu verlieren – ganz gleich ob der Junior das Auto zu Schrott fährt oder alle nur am nörgeln sind und der Familienalltag Chaos pur ist. Die Erzählung in Film ist sehr amüsant.

Die Realität sieht eher so aus: wenn der Haussegen schief hängt, bist du allzu oft nicht unbedingt Willens und dazu in der Lage, das Steuer zu übernehmen um deine Familie auf Kurs zu halten oder tust dies nur halbherzig. Zumindest geht es mir so. Egal ob Erschöpfung und Müdigkeit dich plagen oder Zweifel und Ängste. Es können Stimmungsschwankungen bei deinen Teammitgliedern hinzukommen und in Summe einfach mal alles zu viel werden, auch wenn du ohnehin oft nix für Befindlichkeiten und Gefühle der anderen kannst. Aber der Schuldige ist ja schnell ausgemacht.

Geborgenheit ist eigentlich der Schlüssel zu allem. Die Situation so zu drehen, ohne das es verkrampft wirkt und du authentisch bist, das ist die Kunst. Denn Kinder wollen Geborgenheit und Sicherheit und brauchen dies auch um sich zu entwickeln und ein Grundvertrauen aufzubauen. Sei ein Freund, ein Vater, mach dich locker. Wenn dies gelingt und du immer wieder über dich hinaus wächst stellt sich bei dir ebenso ein Zufriedenheitsgefühl ein – du bist der Steuermann auf rauer See.

Es reicht nicht, Pflichten einzufordern wie etwa das Zimmer aufräumen oder Zähne putzen. Das ist auch sehr wichtig. In der Stellenbeschreibung ‚Freund und Vater auf ewige Zeit‘ standen aber neben Zielstrebigkeit auch Anforderungen wie etwa Einfühlungsvermögen und Führungsstärke. Das ist also das Trio, das dich zu deinem Erfolg führt. Lass nicht zu, das dir jemand oder etwas diesen Erfolg vermiest.

Unser Pfingsturlaub steht uns jetzt bevor. Ein paar gemeinsame Tage an einem See mit unserem Wohnwagen. Das ist eine sehr gute Gelegenheit die Stimmung in meiner Mannschaft zu heben und alle zur Ruhe kommen zu lassen. Unsere Urlaube sind oft einfach nur Familienurlaube und die Erwartungen an die Erholung und Abenteuer entsprechend. Da gibt es tolle Varianten, etwa Campingplätze oder Strandurlaube mit oder ohne Freunde mit Kindern oder ohne.

Bedenke bitte, das der Steuermann Verantwortung für sich tragen muss, für die eigene Zufriedenheit und Ausgeglichenheit und hin und wieder den Partner mitziehen muss. Wenn du also das nächste Mal die großen Macher dafür bewunderst, die großes leisten wie etwa ein Manager von einem Dax Unternehmen oder dein Lieblings-Trainer in der Bundesliga, dann klopfe dir auch mal selbst auf die Schulter dafür, das du in eurem Familienalltag das Steuer fest in der Hand hälst, was alles andere als selbstverständlich und ein Selbstläufer ist.

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Menschvadder, welcher Erziehungsstil passt zu dir?

Es gibt meiner Meinung nach keine Geheimformel für Kindererziehung oder einen Erziehungsstil der immer gelingt. Im Alltag ist es sogar eher so, das aus Zeitmangel du gar nie dazu kommen wirst, jede krumme Situation pädagogisch korrekt und immer maximal förderlich für das Kind zu gestalten, soviel vorweg. Die gute Nachricht ist, das musst du auch gar nicht.

Solltest du ein Mindestmaß an Interesse daran haben, eine Beziehung zu deinem Kind aufzubauen, so musst du dir vielleicht als aller erstes im Klaren darüber werden, was für ein Typ Mensch du bist. Bist du introvertiert oder extrovertiert, eher der ängstliche Typ, autoritär,dependent, paranoid oder einfach nur ein Narzißt? Etwas Selbstunsicher vielleicht? Vermutlich gibt es hier keine Stereotypen, sondern in dir steckt immer von allem etwas. In Abhängigkeit von der Situation neigst du eher dann zu der einen oder anderen Verhaltensweise. Glaube mir, Kinder ziehen alle Register, wenn du Tag und Nacht mit ihnen zusammen bist und jede Wette, das du ganz genau bei dir hinsehen wirst und wirst müssen und vor allem stark an dir arbeiten, sofern dir etwas daran liegt, den Job als Vater gut zu machen. Der positive Effekt hier, aus dir wird vielleicht auch ein besonderes angenehmer Zeitgenosse und dies kommt dir in vielen anderen Lebenssituationen sehr zu gute.

Welcher Erziehungsstil passt also zu dir? Diese Frage kannst du dir am besten selbst beantworten. Allerdings nur dann, wenn du eben ein Gefühl dafür hast, wie du eher so geprägt worden bist, zb in deiner Kindheit.

Mein Erziehungsstil ist oft eher autoritär. Vermutlich bin ich einfach so gepolt. In vielen Situationen ist es zugegeben auch einfacher, den eigenen Willen durchzusetzen, ohne Rücksicht auf das Kind und seine Bedürfnisse. Oft genug leide ich auch darunter, denn hinterher tut es mir in bestimmten Situationen leid. Manchmal habe ich dann das Gefühl, zu grob zu sein. Ein nicht gewollter Nebeneffekt hier ist, das ich unseren großen eben in die passiv aggressive Haltung dränge. Auch hier gilt aber, das Ich dennoch korrigieren kann:

1. Ich kann meinem Kind oft einfach ein Gespräch anbieten, um Situationen gemeinsam zu gestalten. Vielleicht fällt es ihm leichter, aus dieser Haltung des boykottierens und der Verweigerung zu kommen. Hierbei kann ich ihm helfen, sich auszusprechen.

2. Ich kann ihm regelmäßig die Spielregeln ins Gedächtnis rufen. Überlege dir einen passenden Diskurs, um diese autoritäre Beziehung ein stückweit frei von Emotionen zu machen.

Oft genug sind meine Generation und die darauffolgenden aber eher demokratisch erzogen worden. Eine rein freundschaftliche Beziehung zum eigenen Kind ist denke ich dennoch problematisch, denn niemals kannst du Freund, Erzieher und Versorger zur gleichen Zeit sein. Meiner Meinung nach besteht hier die große Gefahr, Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung gleichzusetzen. Du stimmst mir sicher zu, das ein Kind in der ersten Klasse nicht alleine entscheiden sollte, ob es zur Schule gehen mag Oder nicht und stattdessen lieber in Bett liegen bleibt weil es noch müde ist. Diese Entscheidung triffst dann doch eher du als Erzieher. Wohingegen Regeln gleichermaßen für alle gelten, wie etwa dass das herum laufen in Straßenschuhen in der Wohnung für alle gleichermaßen nicht erlaubt ist. Hier wird also nicht mit zweierlei Maß gemessen. Das wäre ein gutes Beispiel dafür, wie du authentisch, aufrichtig und ehrlich sein kannst.

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Menschvadder, das Aufstehen ist ein Drama…

Du fragst dich sicherlich, ob die Morgen Routine tatsächlich einen ganzen Bericht wert ist. Offen gestanden ist es das und ich sage dir gerne warum.

Bei unserem Julian steht das Aufstehen symbolisch für den riesen Widerstand, den wir immer wieder bei unseren täglichen Routinen erfahren. Irgendwie hat es sich so entwickelt, das gefühlt bei alltäglichen Routinen und überhaupt gefühlt immer auf jede Bitte und Aufgabe Nein als Antwort kommt, Verweigern also seine Grundhaltung entspricht. Die schlechte Nachricht ist, sicherlich haben wir unseren Beitrag dazu geleistet und wenn dir diese Situationen bekannt sind, dann ist auch bei euch hier und da sicherlich was falsch gelaufen. Oder besser gesagt du wusstest es einfach nicht besser.

Die Morgenroutine ist sicherlich beherrschbar – auch bei solchen Kandidaten, dies erfordert jedoch etwas Übung und Phantasie. Zumindest wenn du es richtig machen willst, klein kriegen kann die Jungs jeder mit Druck. Aber dann wirst du diesen Teufelskreis nie verlassen und irgendwann nimmt womöglich eure Beziehung schaden. Den General raushängen lassen ist also nicht.

Wie schon an anderer Stelle geschrieben, gibt’s viele Möglichkeiten diese Morgenroutinen zu meistern. Aus meiner Sicht ist es jedoch wirklich essenziell einzusehen, das Widerstand seitens des Kindes zu erwarten ist, dies dich jedoch nicht abhalten darf davon, zu bestimmten wie und vor allem wann der Tag des Kindes beginnen soll. Dieser Widerstand kann manchmal wirklich heftig sein. Beleidigungen zu ertragen und sich von einem zehnjährigen Anschreien zu lassen kann durchaus auch dazu gehören. Und blöderweise gibt es manchmal einfach keine Möglichkeit dies abzustellen. Das sollte dich aber nicht beeindrucken. Bei uns ist dies erst so schlimm, seit morgens regelmäßig zur ersten Stunde der Unterricht beginnt, so ab Klasse 3 also. Da geht es einfach morgens um 6:30 Uhr raus aus dem Bett.

An dieser Stelle ist mir jedenfalls oft die Hutschnur geplatzt und ich bin ebenfalls laut geworden. Du kannst dir sicherlich vorstellen, wie es aussieht, wenn also ein Erwachsener auf ein Kind losgeht und es zum Aufstehen zwingt und ggf dabei etwas grob wird. Man kann aber gemeinsam darauf hinarbeiten, diese Situationen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Regeln und Konsequenzen(keine Strafen! Verbannen am besten dieses Wort aus deinem Wortschatz!) waren bisher stets hilfreich. Und wenn es doch manchmal so kommt, dann lasse das Schreien sein. Stattdessen kannst du ankündigen dass es etwas unangenehm wird, wenn du deinen Sprössling aus dem Bett heraus ziehst.

Ich denke, das inzwischen doch etwas Einsicht bei dir vorhanden sein müsste, warum deine Anwesenheit morgens also erforderlich ist und was dein Beitrag sein kann. Meine Arbeitszeiten lassen es zu, ggf später anzufangen und ich nutze das entsprechen auch aus.

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Menschvadder, hör auf zu streiten

Kinder können heilen. Man muss es nur zulassen. Es ist durchaus möglich, dass das Leben bunt und turbulent ist und dennoch euer Familienleben eine Bereicherung für jeden von euch. Spätestens dann, wenn du wirklich Verantwortung übernehmen musst für dein Kind, ist es eineechte Chance nicht nur etwas gutes aus deinem Leben zu machen, sondern auch alles negative in deinem Leben hinter dir zu lassen.

Kommen dir die folgenden Sprüche bekannt vor?Wenn ich mal Kinder habe, dann diskutiere ich nicht rum… Wenn ich Kinder habe, dann wird es denen mal besser gehen als mir… Ich werde für meine Kinder alles tun. Ich stelle mal die steile These auf, dass aus Sicht dein Kindes all dein Engagement selbstverständlich und alles was du gibst grundsätzlich zu wenig ist. Alle Aufopferung und aller Verzicht wird vermutlich gar nicht erst wahr genommen. Folglich ist es so, das dies ab einem gewissen Zeitpunkt auch bei dir zu viel Frust führen kann. Wenn die ersten zehn Lebensjahre  deiner Kinder vorbei sind, könnte so deine erste Bilanz ausfallen. Bis dahin hast du womöglich alles gegeben, es immer gut gemeint und es stellt sich eben jene Ernüchterung ein.

Das kann auch sehr bitter sein, denn wenn die in die weitere Zukunft schaust, wird sich vermutlich nur sehr zögerlich hier und da was daran ändern. Es ist also keine Abkürzung in Sicht. Das Ganze bleibt womöglich natürlich nicht ohne Auswirkungen auf das Zusammenleben bei euch Zuhause. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie sich Hassgefühle in mir aufstauen und ich fühle mich ausgelaugt und ausgenutzt. Und dieser aufgestaute Frust macht es nicht besser.

Ich muss immer wieder aufs neue erlernen, dass einzig und alleine ich für mich und mein Wohlbefinden verantwortlich bin. Weder mein Partner noch meine Kinder können mir dies abnehmen und offen gestanden empfinde ich oft meinen Alltag als eine Tretmühle. Wir Menschen gehen unterschiedlich mit diesen Gefühlen um und es hilft sicherlich, dir mal Gedanken darüber zu machen, wie es dir gelingen kann immer mal wieder diese inneren Spannungen abzubauen.

Oft gibt’s Situationen, wo ich mich in Diskussionen mit meinem großen verfange und schlichtweg streite. Ich spüre dann förmlich den Druck in mir und sehe die Notwendigkeit, Strategien zu entwickeln um mit meinen Hassgefühlen umzugehen, was jedoch echt lange Zeit und viel Übung braucht. Insbesondere ist mir klar geworden, das es hier kein Schema F gibt, sondern es viele verschiedene Situationen gibt: Mal sind die Kinder müde, mal ich, mal der Partner; Mal brauchen die Kinder Bewegung, mal sind sie gelangweilt und manchmal habe ich Druck, den ich von der Arbeit mitbringe, mal der Partner; Mal geschehen unvorhergesehene Dinge und manchmal habe ich Angst oder ich bin geladen, mal die Kinder, mal der Partner usw. Wenn wir dann nun im Geiste die verschiedenen Situationen vor uns ausbreiten, wie etwa Urlaube, Wochenenden, Ferienzeiten, Krankheitstage und so weiter, dann wird mir klar, das ich nicht drum herum komme, diese Situationen zu organisieren. Und irgendwo da kann es passieren, das kann den Draht zu sich selbst auch verliert. Wenn’s dir also zu bunt wird, mach einen Tag lang einfach mal etwas was dir Spaß macht. Dies muss immer drin sein.

Für mich sind zum Beispiel solche Hassgefühle ein Kennzeichen dafür, das mir die Kraft auszugehen droht oder ich gerade in die Überforderung rein laufe. Dieser Zustand ist oft nicht unbedingt vermeidbar, denn den Alltag mit kleinen Kindern zu organisieren neben dem Job und all dem anderen Kram ist ein Knochenjob.  Und genau deshalb ist es wichtig, dass du dich selbst gut kennen lernst und genau weißt was du brauchst und wann du es brauchst und dann vorausschauend handelst. Ebenso ist es wichtig, den anfallenden Stress aktiv zu managen. Tipps hierfür solltest du in den vorangegangenen Posts zu genüge finden können.

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stark sein

Menschvadder, ist Gewalt männlich?

Wir Männer stecken in der Krise. Der Mann ist testosterongesteuert und alleine diese Tatsache legitimiert schon die eine oder andere Überschreitung der allgemein anerkannten Grenzen im einer Gesellschaft, so wie wir sie kennen in unseren Breitengraden. Weit verbreitet ist auch der Irrglaube, früher war alles leichter, als es Männern erlaubt war Kinder und Frauen zu schlagen.

Vor dem biblischen Hintergrund ist diese Frage -ist Gewalt männlich- gar nicht so einfach zu beantworten. Es gibt die Haltung, militant aber friedlich sei jeder Konflikt lösbar, man muss es nur lange genug einüben. Oder etwa gegensätzlich dazu, das manche Formen von Gewalt sogar mit Bibelstellen belegbar sind – bis hin zu Kriegen, die mit bestem Gewissen geführt werden dürfen. Auch scheint die Sachlage bei Mord klar zu sein, jedoch wird es schwieriger bei Totschlag, was ebenfalls nicht ganz eindeutig geklärt ist vor dem Hintergrund. Als Beispiel sei Notwehr oder Hinrichtung im Auftrag des Staates genannt. Oder ganz schlicht und einfach kompletter Verzicht auf Gewalt und sich einfach treiben lassen und passiv bleiben, wenn jemand mit Gewalt auf mich loszugehen droht?

Fakt ist, das ich festgestellt habe, das ich hier eine sehr bequeme Haltung zum Thema Gewalt entwickelt habe. Denn wenn mich Konflikte nicht betreffen, ich nicht fürchten muss, in den Krieg zu ziehen. Oder aber wenn ich genügend zu essen habe und meine Kinder nicht hungern müssen, kann ich ruhigen Gewissens darauf vertrauen, das Gott schon alles regeln wird. Ja, wir Menschen haben das in uns – es ist einfach so in uns angelegt, das wir nur Schwaz oder Weiß sehen, nur Flucht oder Kampf kennen. Aber ansonsten müssen wir uns einfach zurück lehnen und abwarten?

Falsch! Wenn ich mich zwischen den oben genannten Weltanschauungen entscheiden müsste, wäre für mich der pazifistisch militante Weg -the way to go. Was aus meiner Sicht diesen Weg männlich genug erscheinen lässt, so dass es meiner würdig ist, ist die Tasche das ich aktiv werden darf und auch muss. Es geht hierbei nicht nur um Fahnen schwenken und um Metaphern und romantisches denken, sondern darum Entscheidungen im eigenen Ermessen zu treffen und nicht andere mir die Möglichkeiten aufzeigen und das Denken abnehmen zu lassen. Darum selbst zu definierten und zu gestalten, ohne direkten Konflikt wo es eben geht. Und da habe ich eine schier unendliche Anzahl an Möglichkeiten zu Auswahl. Wollte ich mich also dafür einsetzen, das Konflikte friedlicher ausgetragen werden können, so kann ich versuchen, mich mit dem was ich kann einzubringen und entsprechend mitzugestalten. Für eine bessere Zukunft.

Im Kosmos strebt alles auf eine große Ordnung zu. So können sich auch die Dinge auf dieser Welt ordnen, davon bin ich fest überzeugt. Und aus meiner Sicht gibt es hier keinen Widerspruch zum klassischen Bild eines richtigen Mannes.

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Menschvadder, das Wochenende ist ganz schön lang…

Manchmal viel zu lang. Aber definitiv braucht’s Hilfe von Hand und vor allem von dir. Selbstverständlich kommt das auch auf das Alter an, kleine Kinder zum Beispiel brauchen mehr davon. Unsere Kids scheinen auch überfordert zu sein damit, ihren Tag am Wochenende und in den Ferien selber zu gestalten. Im Alter von 7&10 Jahren ist das für mich hinnehmbar. Ich frage mich, wie wir das früher gemacht haben als Kinder -denn als Kind kam ich mir durchaus selbstständig vor. Ob meine Verwandten das  so unterschreiben würden, das ich tatsächlich auch selbstständig war?

Ich genieße das ein Stück weit, den Alltag bei den Kids mitzugestalten. So bin ich manchmal auch gezwungen, einen Gang zurück zu schalten. Es braucht nur gute Ideen – ganz simple, zum Beispiel etwa Pfand zurück bringen lassen(selbstverständlich braucht’s eine angemessene Aufwandsentschädigung), das Auto aussaugen oder putzen oder etwas Einkaufen. Kuchen backen zum Beispiel, doch halt – wer besorgt denn die Zutaten? So hilft’s den Tag in kleine Einheiten einzuteilen – erfahrungsgemäß liegt aber eben oft die Verantwortung bei dir.

In Wahrheit ist es tatsächlich eine Gratwanderung. Manchmal braucht es auch mal Langeweile, also kein Programm. Es ist nicht leicht die Zeichen richtig zu deuten. Irgendwie scheinen die Kids auch permanent mit Erwachsenen umgeben. Werden die Kinder komplett unselbständig, wenn wir Eltern den Tag mitgestalten? Ich glaube eher das Gegenteil ist der Fall. Ich glaube, das ich hier auch den Kids viel mitgeben kann. Hier können Sie das Familienleben erleben in all den bunten Farben, mit all den Höhen und Tiefen. Auch das ist prägend und wichtig.

An der Stelle würde ich noch eines hinzufügen wollen: dein Kind braucht ab einem gewissen Alter Anregungen, um selber darüber nachzudenken wie es den Tag gestalten kann. Ich habe damit beim großen ab seinem 10 Lebensjahr angefangen. Du kannst mit Fragen leicht feststellen, ob es sich schon Gedanken macht und der Neugier hier etwas auf die Sprünge helfen. Anregungen, wie etwa mach dir mal Gedanken, wie du die Zeit am Wochenende gestalten kannst – und das Gespräch nicht sofort durchführen sondern vielmehr auf den darauffolgende Tag schieben. Wenn du den Eindruck hast, dass es nicht sonderlich darüber nachgedacht hat, bedanke dich und nimm es in den Arm. Anschließend schick es wieder weg mit der Begründung, es solle doch nochmal in sich gehen weil das Ergebnis nicht sonderlich befriedigend ist. Es geht hier ausschließlich darum, Anregungen zum selber nachdenken zu geben um sich kritisch mit den eigenen Gedanken auseinander zu setzen, was dem Kind im weiteren Leben zu gute kommt(vergleiche auch Jesper juul/das Familienhaus). So übt man das praktisch im Alltag ein und das hilft und entlastet auch dich, denn du musst dir im Klaren sein, dass du nie alle Situationen vorhersehen kannst uns ständig dafür sorgen, das dein Kind alles bekommt was es braucht. Das beste zum Schluss: dies musst du auch nicht.

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selbstverwirklichung stark sein

Menschvadder, du bist der beste.

Du bist die beste Version von dir. Hört sich das für dich gut an? Ja? Wenn nein, wieso nicht? Die einfache Wahrheit ist, es gibt Höhen und Tiefen im Leben. Und entscheidend ist, das du beweglich bleibst.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass dies einfach daher gesagt ist. Je nach Situation kann es dir schon mal so vorkommen, als ob ein Kampf aussichtslos und verloren ist und der Schlamassel – noch viel schlimmer – womöglich selbstverschuldet. Nur helfen hier Schuldzuweisungen niemandem wirklich weiter. Vielleicht hast du an einem großen Verlust zu nagen oder mit deinen Ängsten und Dämonen zu kämpfen.

Ich kann keine leichten Lösungen herbei zaubern und möchte ungern Leuchttürme bauen, wo diese keinen Platz haben. Schlussendlich machen wir alle Fehler und wenn die Zeit der Trauer gekommen ist, kann dir niemand das geben was du gerade brauchst, wenn du dir selber in dieser Situation nicht helfen kannst oder willst.

Wenn bei mir solche Situationen aufkommen, dann hilft es mir sehr alle diese negativen Gefühle, die sich aufstauen umzulenken und die Energie zu kanalisieren. Angst vor der Zukunft und den unerwarteten Wendungen im Leben oder eventuellen Schicksalsschlägen ist ein gutes Beispiel für Gefühle, die gerne von Zeit zu Zeit bei mir aufkommen. Ich schreibe dann darüber. Dies versetzt mich dazu in die Lage, mir selbst ein guter Freund zu sein. Bleibe dein bester Freund, dazu gibt’s keine Alternative.

Nun ja, es ist ja so dass wir das Leben nach vorne gerichtet leben und leben müssen. Angst davor zu haben, Fehler zum machen ist irrational. Schon alleine deshalb weil wir permanent irgendwas falsch machen können, wenn wir Entscheidungen treffen. Manchmal fühlen sich Entscheidungen falsch an, weil du abwegen musst oder jemand anderes in die Predullie bringst. Leider geht es vielen von uns so. Und wenn ich einmal im Fluss bin, dann bin ich im Umgang mit dem ständigen Zwang, Entscheidungen treffen zu müssen geübter. So weit so gut.

Es schadet nicht, mir von Zeit zu Zeit jedoch bewusst zu machen, das ich auch mal mit meinen Entscheidungen daneben liegen kann. Das meine Entscheidungen auch Konsequenzen haben und sich das Rad manchmal nicht zurückdrehen lässt, so sehr ich es mir auch wünschen mag. Ich kann mir bewusst machen, das Selbstsicherheit manchmal trügerisch ist und ich hier mit selber auf den Leim gehen kann, denn Selbstwirksamkeit birgt auch irgendwie einen großen Suchtfaktor.

Die einzige Anlaufstelle in diesem Leben, an der ich wirkliche Gemeinschaft und Teilhabe erfahren durfte, das war neben meiner Ursprungsfamilie und meiner eigenen kleinen Familie die Gemeinschaft mit Gott. Nun, ihr müsst wissen – Gott kommt nicht alleine. Jedenfalls war diese Erfahrung das übermenschlichste und vollkommenste, was ich in den letzten Jahren so erleben durfte. Damit du die beste Version von dir sein kannst, suche die für dich richtige Gemeinschaft und bleibe nicht alleine.